Finale im moralischen Niemandsland

Matthias Reichwald als Angelo (2.v.rechts) „Maß für Maß“ mit Jonas Friedrich Leonhardi(Claudio, ein Lord), Holger Hübner(Pompejus, Angestellter von Madame Overdone / Klosterbruder), Ina Piontek(Isabella, Claudios Schwester) und Matthias Reichwald (Angelo, der Stellvertreter), Matthias Luckey (Escalus, ein Lord), Benjamin(v. l.) Pauquet (Lucio, ein Unikum) Foto: M. Horn
Matthias Reichwald als Angelo (2.v.rechts) „Maß für Maß“ mit Jonas Friedrich Leonhardi(Claudio, ein Lord), Holger Hübner(Pompejus, Angestellter von Madame Overdone / Klosterbruder), Ina Piontek(Isabella, Claudios Schwester) und Matthias Reichwald (Angelo, der Stellvertreter), Matthias Luckey (Escalus, ein Lord), Benjamin(v. l.) Pauquet (Lucio, ein Unikum) Foto: M. Horn

Der Zeitgeist hat zugeschlagen. Derb und laut. Parolen rufend und die Faust erhebend. Dabei hätte es das Theaterstück „Maß für Maß“ von William Shakespeare am Schauspielhaus nicht gebraucht, um modern zu sein. Denn die fast allesamt zitatreifen Sätze des Drama-Königs haben in den vergangenen reichlich 400 Jahren nichts an Aktualität verloren. Da wirkt die Pegida-Thematik eher etwas zu brachial eingestrickt – vermutlich hätte der große Literat etwas ganz Eigenes daraus gewerkelt. So aber – wenn das shakespearsche Fußvolk zum „Dresdner Pack“ wird – wirkt dies wie der leicht hilflose Versuch, politisches Theater zu machen. Eine interessante Zugabe allerdings bildet das zeitgeistige Bühnenbild mit kahlen schwarzen Wänden ohne Fenster und Türen und mit gelb-schwarzen Absperrbändern, in denen sich alle immer mehr verheddern.

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