Jagd auf das Böse

Chloe (Rose Leslie), Kaulder (Vin Diesel) und Dolan (Elijah Wood) (v.l.) in „The last witch hunter“ Foto: Concorde Filmverleih

Auch wenn der Frauenschwarm Vin Diesel sich als „The last witch hunter“ namens Kaulder wie gewohnt heldenhaft durch den Hauptteil des Fantasy-Actionfilms bewegt und dabei auch auf den schicken Schlitten nicht ganz verzichtet, so zeigt er sich wenigstens in der Vorgeschichte mit Haupthaar und Bart. Denn seit 800 Jahren schlägt sich der Hexenjäger durch die Zeiten, um das Böse in Schach zu halten.
Für Genrefans griff Hollywood tief in den 90-Millionen-Dollar-Topf, um Masken und allerlei Gewürm und Gezücht aufzufahren – eben die üblichen Mittel seit Fluch der Karibik, um die Grusel-, Ekel- und Blutsüchtigen zur Kinokasse zu bitten. Denselben Zweck erfüllen die Aufs und Abs der Dramaturgie.
All das dick Aufgetragene macht die Story aber nicht tragfähiger. So fragt man sich beispielsweise am Happy End – Sonnenaufgang über der Silhouette der New Yorker Betonwüste –, ob die besiegte Horrorvision – grasüberwucherte Autowracks – nicht irgendwie grüner aussah.
Egal, die Schauspieler, darunter Rose Leslie (Game of Thrones), Elijah Wood (Der Herr der Ringe) und Julie Engelbrecht als niederträchtige Hexen-Königin machen ihre Sache gut. Wer nach der Ankündigung das Schwarz-weiß-Muster „Alle Hexen sind böse und müssen weg“ erwartet, wird enttäuscht, dass die Geschichte doch etwas differenzierter und offener verläuft. Die Gut-böse-Brille rückt vom Geschlechterklischee ein wenig ab: hin zum Schein oder Sein, Träumen oder Handeln.

Una Giesecke

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