Kraftwerk wächst weiter

Foto: Thessa Wolf

Auch das romantischste Bühnenbild braucht eine zuverlässige Statik, hinter der eine gute Technik steht“, sagt Christian Freimüller, Geschäftsführer der SBS Bühnentechnik GmbH. Und hält aus dem Kraftwerk Mitte Zahlen parat: „Für alle vier Bühnen sind 450 Tonnen Stahl verbaut, 250 Tonnen Maschinen mit einer Leistung von insgesamt 2 000 Kilowatt eingebaut und 50 Kilometer Kabel verlegt worden.“ Zusammen mit Projektleiter Florian H. Brandenburg von der Kommunalen Immobiliengesellschaft Dresden (KID), und dem SBS-Bühnentechnik-Projektleiter Alexander Maslow hatte Christian Freimüller Anfang März auf die Baustelle eingeladen: Im Bühnenturm des Theaters Junge Generation tjg, 22 Meter über der späteren Bühne, ist der sogenannte Schürboden fertiggestellt. Gerade hat man die Prospektzüge eingebaut. Über moderne Steuerungstechnik werden mit den fünf Seilen pro Zug Bühnenbilder und andere Lasten an jede beliebige Stelle transportiert – 500 Kilo pro Zugstange. Im Staatsoperetten-Turm sind sechs Seile pro Zug vorgesehen, einfach wegen der größeren Bühne.
Den größten Baufortschritt erkennt man auf der Studiobühne. Dort sind Beleuchterbrücken und Deckeninstallationen fertig. Man sei bühnentechnisch gesehen auf der Zielgeraden, sagt Christian Freimüller.

Auf der Zielgeraden

Das gilt auch für das gesamte Projekt. Die Corten-Stahl-Fassade mit ihren 3 500 Quadratmetern Fläche ist komplett. Und die Bühnentürme für Staatsoperette und tjg haben ihre Klinkerfassade erhalten. Im Probenturm „stapeln“ sich Etage für Etage alle Proberäume. Er hat im Westen eine Glasfassade erhalten. Auch das Dach der Maschinenhalle ist fertig gedeckt. Die Bauleute dämmen es noch. Parallel dazu werden die Fenster und Windfänge montiert. Neubau wie auch Maschinenhalle waren bereits im November vergangenen Jahres wind- und wetterdicht – weshalb über den Winter für den Innenausbau geheizt werden konnte. Aktuell laufen Trockenbauarbeiten, Einbau der Aufzüge und Estricharbeiten. Im Neubau wird neben der Bühnen- auch die Haustechnik installiert.Derzeit arbeiten etwa 250 Menschen auf den Baustellen Kraftwerk Mitte und Werkstatt Cotta, wo das neue Werkstattgebäude für Staatsoperette und tjg in die Höhe wächst. Die Baukosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf 91 Millionen Euro. Projektpartner und -träger sind die Landeshauptstadt Dresden und die Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG. Weil bereits eingeplante Fördermittel wieder aus dem Budget herausfielen, musste das Eigenkapital nachträglich erhöht werden – für Kulturpalast und Kraftwerk zusammen um 4,2 Millionen Euro. Es ging beim Kraftwerk vor allem um Außenanlagen und die Beleuchtung. „Mitte August ist der Liefertermin für die Scheinwerfer“, macht Projektleiter Florian H. Brandenburg nun die Lösung klar. Damit bleibt auch die Fertigstellung Ende dieses Jahres realistisch. Die Staatsoperette hat ihre Eröffnung im Dezember geplant.  Thessa Wolf

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