Auf zur Igel-Stadtpartie: ins Schweizer Viertel

Für den Marie-Gey-Brunnen mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit, stand 1910 die erste Gattin des Dresdner Malers Otto Westphal dem Bildhauer Georg Wrba Modell.
Für den Marie-Gey-Brunnen mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit, stand 1910 die erste Gattin des Dresdner Malers Otto Westphal dem Bildhauer Georg Wrba Modell.

Vor den südlichen Toren Dresdens lag im Mittelalter noch die Kornkammer der Residenzstadt. Im Namen des Löbtauer Kälberwegs – der heutigen der Strehlener Straße – klingen noch die Glocken nach, die dereinst auf den fruchtbaren Fluren zu hören waren.
Mit dem Anpfiff der ersten Lokomotive 1839 nahm der Fortschritt Besitz von jenem Gebiet, auf dem zunächst wohlhabende Bürger freistehende herrschaftliche Villen bauten.
Einige wenige sind noch zu sehen auf dem Rundgang mit Conrad Richter durch das Schweizer Viertel. Benannt nach den zahlreichen Fremden, die nach Dresden strömten, in Gemeinden zusammenfanden und sich ihre Gotteshäuser errichteten.
Auch Amerikaner, Schotten und Engländer hatten jeweils eigene Sakralbauten. Während die Russische Kirche mit ihren himmelblau-golden leuchtenden Zwiebeltürmen den 13. Februar 1945 überstand, wurde das Amerikanische Viertel von anglo-amerikanischen Bomben ausradiert.
Auf Spurensuche
„Seither ist es meiner Meinung nach nicht gelungen, eine durchgreifende städtebauliche Lösung für das Gebiet zu finden“, urteilt der Dresden-Kenner, „weder vor noch nach 1990.“ Dennoch lohnt es, mit dem erfahrenen Gästeführer auf Spurensuche zu gehen. Vieles weiß der Ingenieur für Luftfahrgeräte im Ruhestand über die Geschichte von Polytechnikum und Verkehrshochschule zu berichten.
Von einer verschwundenen Brücke sowie von Architekten und Besitzern interessanter Häuser rund um den Hauptbahnhof ist ebenfalls die Rede. Und auch dessen Historie wird selbstverständlich genauer beleuchtet.
Gästeführer Conrad Richter stellt in seinem neuen Rundgang den Dresdnern einen Stadtteil vor, der heute vom Strom der Touristen kaum wahrgenommen wird. In der Südvorstadt spannt sich der Bogen zwischen historischer Substanz und Neubauten seit den 1950ern, zwischen Kriegsverlust und Modernität in Verkehr, Forschung und Lehre. Ein Viertel, das Entdeckungen auf den zweiten Blick verspricht. (Una Giesecke)

Sa., 15. Oktober,
14 Uhr ab Hst. Linien 3/8/66 Hauptbahnhof stadtauswärts, Karten zu 8/6 Euro ohne
Anmeldung am Treffpunkt

Igeltour, Löwenstr. 11/Zugang Bautzner Str. 46b,
Mo. bis Do.,
10 bis 16 Uhr,
Fr., 10 bis 14 Uhr,
Tel. 0351 8044557,
www.igeltour-dresden.de

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