Das große Stollenbacken beginnt

Eröffnung Stollensaison 2016. Foto: © 2016 Michael Schmidt - www.schmidt.fm

Auch wenn die Öfen in manchen Dresdner Backstuben schon seit einiger Zeit im Stollenmodus laufen – ganz traditionell starten die Bäcker und Konditoren des Schutzverbandes Dresdner Stollen e. V. nach dem Reformationstag in die Stollensaison. In dieser verlassen nicht nur unzählige Dresdner Striezel die Cafés und Läden im Verbandsgebiet – rund vier Millionen waren es im vergangenen Jahr – auch stehen 2016 wieder einige Dresdner Stollen-Highlights im vorweihnachtlichen Programm der Landeshauptstadt:

Ums goldene Siegel geht es bei der Öffentlichen Stollenprüfung. Alljährlich bewertet ein unabhängiges Gremium aus Bäckern und Konditoren im Auftrag des Schutzverbandes die Qualität der Stollen der Verbandsmitglieder. Denn nur die Traditionsgebäcke, die den hohen Anforderungen entsprechen, dürfen das begehrte Stollensiegel tragen. Traditionell findet eine der Prüfungen öffentlich statt – in diesem Jahr am 11. November in der Altmarkt-Galerie. Dann können die Dresdner erstmals auch das neue Stollenmädchen kennenlernen. Marie Lassig, die bereits im September das Amt der Markenbotschafterin übernommen hat, wird die Jury an diesem Tag begleiten.

Den weltgrößten begehbaren Dresdner Stollenkarton präsentiert der Verband im Maritim Hotel Dresden. Nach der Premiere im vergangenen Jahr kann man den sechs Meter langen, drei Meter hohen und zwei Meter breiten Riesen vom 24. November bis 26. Dezember in der Lobby des Hotels bestaunen. Im Innern des übergroßen Unikats befindet sich eine Ausstellung rund um das Dresdner Original: Auf einer bedruckten Fläche von 125 Quadratmetern erfahren Interessierte mehr zur Marke Dresdner Christstollen, ihrer fast 600-jährigen Tradition aber auch der spannenden Gegenwart mit großen Events wie dem Dresdner Stollenfest oder der alljährlichen Wahl der Markenbotschafterin, dem Dresdner Stollenmädchen. Die besondere Werbemaßnahme wurde zum Teil durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft gefördert.


Auch auf Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt trifft man die Bäcker und Konditoren der Stadt sowie das Dresdner Stollenmädchen. Zur Eröffnung des Striezelmarktes am 24. November bringen sie natürlich einen Dresdner Stollen mit: Dieser wird 2016 Millimeter lang sein und im Rahmen des festlichen Programmes am Nachmittag angeschnitten. Wie ein Dresdner Stollen gebacken wird, das erleben Dresdner und Gäste der Stadt während der gesamten Striezelmarktzeit in der Schaubackstube auf dem Markt. Hier lassen sich die alten Stollenmeister über die Schulter schauen und verraten das ein oder andere Stollengeheimnis. Kleine Weihnachtsbäcker hingegen sind in die Weihnachtsbackstube eingeladen, wo Unmengen leckeren Teiges darauf warten, ausgerollt, ausgestochen und gebacken zu werden. Die bunt verzierten Plätzchen können die kleinen Bäckergesellen dann für einen Unkostenbeitrag von 5 Euro pro Körbchen mit nach Hause nehmen.

Zum Höhepunkt der Stollensaison schlechthin, dem 23. Dresdner Stollenfest am 3. Dezember, werden nicht nur ein mehrere Tonnen schwerer Riesenstollen, sondern auch wieder zehntausende Gäste erwartet. Über 500 Akteure sammeln sich dann im Herzen der barocken Altstadt zum großen Festumzug. Entlang der schönsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt führt die Umzugsroute vom Schloßplatz zum Striezelmarkt. Dort wird der Riesenstollen mit dem 1,60 Meter langen, zwölf Kilogramm schweren Stollenmesser angeschnitten und in tausenden Einzelportionen an die Festbesucher verkauft.

Und auch wenn in der Stollenhauptstadt Dresden in den kommenden Wochen viel los ist, nehmen sich die Dresdner Bäcker und Konditoren viel Zeit für Stollenfans von hier und anderswo. In speziellen Backkursen gewähren sie einen Blick hinter die Kulissen des Traditionsgebäcks. Aber Achtung! Wer teilnimmt, sollte vor allem eines haben: ordentlich Kraft in den Fingern. Denn Stollenbacken ist keine ganz so leichte Angelegenheit. Wer es einmal selbst versucht hat, der weiß das besondere „Hand-Werk“ umso mehr zu schätzen. Ob mit den Kollegen oder ganz in Familie – in den Erlebnisbäckereien erfährt man nicht nur, wie viele Rosinen in einem Stollen sind, warum diese manchmal flüstern und was das Gebäck mit dem Christkind zu tun hat. Die Bäcker selbst erzählen die große Stollengeschichte und auch kleine, ganz persönliche Geschichten rund um den Striezel. Wo man selber Stollen backen kann, darüber informiert die Website des Verbandes (www.dresdnerstollen.com/erlebnisbaecker).

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