Dresden will mit frischem Marketing das angekratzte Image polieren

Plakat der touristischen Jahreskampagne - Dresden wirbt 2017 damit, dass es stets Neues zu entdecken gibt, beispielsweise das Kulturkraftwerk.

Drei Bilder gehen 2017 von Dresden in die Welt: Auf dem einen „springt“ ein junger Mann in schwarz-gelber Kleidung über die Straßenflucht auf den Fürstenzug „auf“. Auf dem anderen spaziert ein Paar forsch durch den Himmel über dem Kulturkraftwerk. Und das dritte Motiv der Jahreswerbekampagne „Dresden. Neues entdecken“ zeigt zwei junge Musiker, schwebend unterm Dach des neuen Konzertsaals im Kulturpalast.

„Das soll auch heißen: Wie schauen in die Zukunft. Und: Wir überwinden Gräben“, sagt Bettina Bunge, Geschäftsführerin der Dresden Marketing GmbH (DMG). Wichtig sei nun, dass man dies auch in ganz Deutschland und darüber hinaus erfahre. Über eine halbe Million investiert die DMG in die Kampagne, wozu 330.000 bundesweit zu verteilende Magazine und Leuchtplakate an 70 ICE-Bahnhöfen zählen.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert ergänzt: „Neues entdecken – können wir im wahrsten Sinne des Wortes in Dresden einiges.“ Er nennt die beiden großen Baustellen als innovativste Prestige-Projekte und betont: „Wir bekommen in Dresden auch ohne Skandale einen schönen Konzertsaal hin.“ Denn neben der baldigen Eröffnung des Kraftwerks Mitte als Spielstätte von Staatsoperette und Theater Junge Generation im Dezember geht der neue Kulturpalast im kommenden Frühjahr an den Start.

Zur Eröffnung am 28. April wird Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die Festrede halten. Musikalisch gibt es  – wie einst 1969 – Beethovens 9. Sinfonie dazu. Zur Eröffnung des Hauses hatte einst Kurt Masur dirigiert, zur Wiedereröffnung heißt der Dirigent Michael Sanderling. Der Palast für alle Dresdner mitten in der Innenstadt beherbergt dann auch die Zentralbibliothek.

Dass zum 500-jährigen Reformationsjubiläum 2017 die Frauenkirche ins Bild gerückt werden muss, war klar. Nur sieht man auf dem frechen Plakat eben nicht das Luther-Denkmal, sondern einen feschen Basecapträger mit Kopfhörern im dynamischen Sprint  über der Steinkuppel.

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