Keine Angst vor Silvesterknallern

Damit die vierbeinigen Freunde auch zum Jahreswechsel entspannt bleiben, bedarf es etwas Vorbereitung. Foto: F. Sommer
ierbeinigen Freunde Foto: Franziska Sommer

Warum haben eigentlich so viele Hunde Angst vor Silvester, Knallerei und Gewitter? Die Gründe für so eine Verhaltensauffälligkeit sind vielschichtig:Hier ein paar Möglichkeiten, warum Hunde bei Knallerei oder Gewitter Ängste zeigen.
– negative Erfahrungen durch einen Schreck,
– unzureichende Prägung oder Sozialisierung auf die Umwelt des Welpen,
– genetische Veranlagung (zum Beispiel bei Hütehunden),
– Erschrecken vor dem Blitz beim Gewitter, worauf Donner folgte usw.
Auftretende Symptome und Folgen von Angst vor Knallerei und anderen lauten Geräuschen können sein: Unsicherheiten, wenn plötzlich Geräusche auftreten, die der Hund nicht kennt, oder Flucht bei einem Knall oder sich ankündigendem Gewitter, wenn Donner grollt oder es blitzt. Traumatas, wo der Hund oft kaum noch ansprechbar ist, sich zurück zieht, apathisch wird, nicht frisst und/oder sich nicht mehr löst oder autoaggressives Verhalten (die Selbstverletzung) kann auftreten.Ängste, Traumatas oder Selbstverletzung wünscht sich keine Hundebesitzer für seinen Hund. Es bleiben ab heute nur noch wenige Tage Zeit um einen entspannten Jahreswechsel für Mensch und Tier vorbereiten zu können. Gibt es denn noch schnelle Hilfe?

Komplexes Thema

Häufig können die Gründe für Unsicherheit, Angst oder Trauma gar nicht mehr nachvollzogen werden und dies macht das ganze Thema so schwer. Aber was viele nicht wissen, man kann mit einem ausgeklügeltem Testverfahren zu mindestens dem Grund sehr nahe kommen. Wenn wir den Auslöser kennen, kann ein gezieltes Training angegangen werden.Entspannt wird es zu Silvester für jene Hunde leider nicht, die jetzt schon bei jedem kleinen Knall panisch flüchten, sich verkriechen oder gar erstarren. Alle anderen betroffenen Hunde können nur noch Kleinigkeiten trainieren. Das ist jetzt keine so rosige Aussicht, aber bei einem so komplexen Thema ist es sinnvoll, weit vor Silvester mit einer Therapie zu beginnen. Und da sprechen wir von Januar und Februar, denn Verhaltenstherapie braucht Zeit.Wir HundeLehrer bieten viermal im Jahr Themenabende zu diesem Thema an. Aber erst kurz vor Silvester kommen die Hundehalter und wollen Hilfe. Da müssen wir aber immer wieder sagen, für dieses Jahr wird es nix mehr mit einem passendem Trainingserfolg. Nächstes Jahr könnte vieles entspannter ablaufen und in zwei Jahren extrem entspannter sein.Was viele Hundehalter nicht bedenken, dass ein Teil der Verhaltenstherapie immer die Beziehung zum eigenen Hund ist. Und diese Therapie braucht Zeit. Wer als Mensch seinem Hund kein Gefühl von Sicherheit in allen Lebenslagen geben kann, kann es oft auch Silvester nicht. Warum soll sich ein Hund aber gerade Silvester auf seinen Halter verlassen, ihm vertrauen, bei ihm Schutz und Halt suchen, wenn es Herrchen und Frauchen im Rest des Jahres nicht hinbekommen Sicherheit und Halt zu geben? Das geht nicht. Damit ich einen Hund bei Gefahren, Ängsten oder in Traumatas lenken und leiten kann, muss ich sein Vertrauen haben und er sich auf mich verlassen können. IMMER.
Ein paar allgemeine Tipps können bei vielen Hunden dennoch zu etwas Entspannung führen:
– Am Silvestertag zeitig den Hund beschäftigen, wenig füttern und auch die Wassermenge begrenzen. Hunde verdursten nicht so schnell. Wer seinen Hund ab sofort an rhythmische Musik heranführt, wie sie zum Jahreswechsel den ganzen Tag über läuft, kann die Knallgeräusche quasi „nebenbei“ mit einspielen. Ein sicheres Abrufsignal hat Sinn, dessen Aufbau muss aber länger antrainiert werden.
– Vorbeugend sollten Halter ihre Mensch-Hund-Beziehung einmal durch qualifizierte Verhaltensberater analysieren lassen. Wir, „die HundeLehrer“ bieten Verhaltensanalysen an, in denen wir erfragen und testen, wie sich die Beziehung des Hundes zu seinem Halter darstellt. Nur wenn die Beziehung stimmt, kann sich Vertrauen und Sicherheit entwickeln. Und dazu bedarf es oft nur, dass die Menschen eine hundgerechte Sicht auf das Leben des Hundes im häuslichen Umfeld erklärt bekommen und die Tipps zur Erziehung stimmig sind.
– Worauf wir zu Silvester gern verzichten, sind chemische Hilfen, denn diese legen immer nur den Körper lahm und gaukeln Entspannung vor. Der Kopf bekommt aber bei vollem Bewusstsein alles mit und somit werden diese Pillen oft zum Horror für die Hunde und es reicht bereits EINE! Gabe aus, damit sich der Zustand deutlich verschlimmert. Besser sind: homöopathische Hilfen und gezieltes Training der Situationen.

Themenabend „Angst vor
Silvester“, 4. Dezember,
18.30 bis 21.30 Uhr,
Lindenschänke, Altmickten 1, 01139 Dresden
Karten zu je 25 Euro unter Tel. 0151 28077767 oder im
Internet unter:
www.diehundelehrer.de

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