Ausbau für Herkuleskeule Dresden im Kulturpalast liegt im Plan

Intendant Wolfgang Schaller freut sich schon auf die neue Bühne seiner Herkuleskeule im Kulturpalast. Foto: Una Giesecke

Freitag um eins macht jeder seins – den Spottspruch über Dienstschlüsse in so mancher Behörde widerlegte Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch heute. Am 9. Dezember hatte sie Journalisten auf die Baustelle des Kulturpalastes eingeladen, um den Fortschritt in den künftigen Räumlichkeiten der Dresdner Herkuleskeule im Untergeschoss zu zeigen.

Zusammen mit dem Konzertsaal der Dresdner Philharmonie und der neuen Zentralbibliothek wird auch die Bühne des Kabaretts Ende April 2017 eröffnet. Am 29. April wird Wolfgang Schaller gemeinsam mit Wolfgang Stumph – „mit dem ich hier im Hause schon gemeinsam auf der Studiobühne gestanden habe“ – und Uwe Steimle im alten Haus am Sternplatz Abschied nehmen. „Anschließend ziehen wir mit großem Tam-tam hierher um“, kündigte der Intendant der Herkuleskeule an. „Ohne den Umzugszuschuss von der Stadt wäre das nicht möglich“, dankte Schaller der Kulturbürgermeisterin, die die Erhöhung der institutionellen Förderung in der Ausschusssitzung vom 6. Dezember verkünden konnte.

Hinter ihnen hämmerten und klopften die Handwerker unbeirrt vom Presserummel auf den künftigen Bühnenbrettern in den ehemaligen Lager- und Werkstatträumen des Kellergeschosses. Schaller dankte auch Thomas Puls, dem Projektleiter der KID Kommunale Immobilien Dresden GmbH, für das Entgegenkommen in vielen Sonderwünschen, die sich noch während des Baus ergeben hatten. „Statt der normgerechten Bestuhlung, wo die Zuschauer recht weit auseinander sitzen, gibt es jetzt wieder die Möglichkeit, dass sie im doppelten Wortsinn zusammenrücken können“, freut sich Schaller auf eine Weiterführung dieser beliebten Tradition auf 240 Plätzen.

Puls seinerseits berichtete zudem stolz vom perfekten Schallschutz. Doppelte Böden in Decken- und Wandkonstruktionen, eine Art Haus-in-Haus-Konstruktion verhindere, dass Beifallsstürme und Lachsalven den zarten Flötentönen der Philharmonie ins Gehege kommen. In den großen Saal kommen demnächst Parkett, Furnierverkleidung und Stühle.

Im Foyer der Herkuleskeule wird ebenfalls Parkett gelegt, hinzu kommen schwarze und rote Wände. Hierher gelangt man auf direktem Wege von der Tiefgarage unterm Altmarkt. Anfang Februar 2017 soll alles fertig sein für den Probebetrieb und Feinabstimmungen. In der Bibliothek laufen letzte Trockenbauarbeiten, anschließend wird die Beleuchtung montiert und Teppichboden gelegt. In der Studiobühne wird die sanierte Stahldecke mit Holzelementen eingezogen.

Die Arbeiten an der Hauptfassade sind abgeschlossen. Anfang Januar sollen die sanierten Bronzetüren zurückkehren. Der Platz davor wird denkmalgerecht gestaltet, sprich baumlos versiegelt, nur die Brunnen werden etwas versetzt. Kübelpflanzen oder mobile Sitzgelegenheiten seien nicht vorgesehen, so Puls.

Zum zusätzlichen Millionenbedarf, den der Stadtrat am 15. Dezember beschließen soll, sagt Annekatrin Klepsch: „Ich habe erst Ende Oktober davon erfahren.“ In der Zusammenfassung der Mehrkosten beim Kulturpalast im Anhang der Vorlage unter Punkt 22 werden insgesamt 17,8 Milionen Euro zusätzlicher Kapitalbedarf für die KID prognostiziert, wovon mehr als 10,5 Millionen auf Unschärfen in Planung und Ausschreibung zurückzuführen sind. KID-Verantwortlicher Thomas Puls wiegelt ab: „Sechs bis sieben Prozent Mehrkosten sind normal, woanders wird so ein Bau viel teurer.“ Bislang war von 90 plus 7 Millionen die Rede gewesen (DAWO! berichtete).

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