Hildegard Hamm-Brücher war Schülerin am Dresdner Ro-Ro-Gymnasium

Hildegard Hamm-Brücher

Hildegard Hamm-Brücher, langjährige FDP-Politikerin und frühere Staatsministerin im Auswärtigen Amt, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. 1921 in Essen geboren, verbrachte sie nach dem Tod ihrer Eltern einen Teil ihrer Kindheit in Dresden bei ihrer jüdischen Großmutter. 1933 wurde Hamm-Brücher am Neustädter Mädchengymnasium, dem heutigen Romain-Rolland-Gymnasium, eingeschult, bevor sie 1937 an das Internat Salem wechselte.

Nach der Wiedervereinigung besuchte die promovierte Chemikerin mehrmals die sächsische Landeshauptstadt, unter anderem 1993 und 1996 im Rahmen der Reihe „Dresdner Reden“ und 2006 zur Vorstellung des „Buchs der Erinnerung – Juden in Dresden – deportiert, ermordet, verschollen – 1933 bis 1945“ im Kulturrathaus. „Mit Hildegard Hamm-Brücher verlieren wir eine unermüdliche Kämpferin für Freiheit und Demokratie, der eine engagierte Bürgergesellschaft immer sehr am Herzen lag“, sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert.

Nach 50 Jahren in der FDP gab Hamm-Brücher 2002 ihr Parteibuch ab wegen antiisraelischer Äußerungen des damaligen Parteivizes Jürgen Möllemann. Die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) würdigte die Verstorbene als „Inbegriff der gelebten Bürgergesellschaft“. Zu jeder Zeit habe sie vor der Verharmlosung extremer Gesinnungen gewarnt, erklärte sie.

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