Kunstinstallation vor Dresdner Frauenkirche

Die Buswrack-Collage "Monument" vor der Frauenkirche soll die Verbindung zwischen den Schicksalen im Nahen Osten und in Europa erfahrbar machen: unaussprechliches Leid, aber auch Hoffnung auf Wiederaufbau und Frieden. Foto: Manaf Halbouni

Am Dienstag, dem 7. Februar wird das „Monument“ auf dem Dresdner Neumarkt eröffnet. Mit der Skulptur des Absolventen der Dresdner Hochschule für Bildende Künste, des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni, setzt Dresden ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Menschlichkeit.

Im vergangenen Jahr sind über 5 000 Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken. Vor der Küste Siziliens sterben Flüchtlinge seit mehr als 20 Jahren. Die Gräber der toten Kinder, Frauen und Männer auf sizilianischen Friedhöfen sind Mahnmale dieser Tragödie.

Eine weitere Kunstinstallation entsteht auf dem Theaterplatz am Freitag, dem 10. Februar. Bis zum Dienstag, dem 14. Februar werden erstmals 90 großformatige Bilddrucke ausgelegt. Damit entsteht der Eindruck eines Friedhofs. Tafeln informieren zur Geschichte von 25 Begräbnisstätten von Lampedusa bis Agrigent, von Corleone bis Catania, von Palermo bis Syrakus.

Das Projekt „Lampedusa 361“ führt diese über ganz Sizilien verstreuten Gräber zusammen, um das Ausmaß der Tragödie zu zeigen. Da einige an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen sind, werden die Verstorbenen überall im Land zur letzten Ruhe gebettet. So findet man heute solche Gräber auch in kleinen Bergdörfern Hunderte Kilometer vom Meer entfernt, um den Ertrunkenen ein Stück Würde zurückzugeben.

Viele der Opfer konnten nicht identifiziert werden und sind deshalb in anonymen Nummerngräbern bestattet. Aber es gibt auch Namen und Fotos der Verstorbenen auf Grabsteinen. Wie der des vierjährigen syrischen Muhammed Alabdullah in Ribera. Seine Eltern suchten Jungen, hofften, er habe überlebt und veröffentlichten ein Foto. Der Arzt, der die Autopsie am Leichnam des Kindes vorgenommen hatte, erkannte den Jungen. In Agrigent sind in einem Grabhaus Bilder zu sehen von einer jungen Frau, die mit ihren drei kleinen Kindern starb.

Dresdner Friedenspreis

Auch das Foto eines italienischen Familiengrabes in Agrigent ist zu sehen. Das Ehepaar Amalia und Guiseppe Gelardi hat darin Kiflay aus Eritrea aufgenommen. Die 17-Jährige war mit weiteren 367 Flüchtlingen am 3. Oktober 2013 vor Lampedusa ertrunken.

Für ihre große menschliche Geste erhalten sie den mit 2 000 Euro dotierten Sonderpreis zum diesjährigen Internationalen „Dresden-Preis“. Hauptempfänger ist Domenico Lucano, der als Bürgermeister von Riace in Kalabrien ein Modell des Willkommens geschaffen hat. Verliehen werden die Ehrungen am Sonntag, dem 12. Februar in der Semperoper. Der Preis wird gefördert von der Klaus Tschira Stiftung.

Dresdner Friedenspreis

3 Kommentare

  1. Diese „Kunst“ zeigt sehr anschaulich, dass es Menschen gibt, welche nur Unfug produzieren und dafür noch Geld bekommen. Noch schlimmer ist allerdings, dass das als Kunst bezeichnet und bezahlt wird. Jeder Andere würde für sowas eine saftige Geldstrafe bekommen.

  2. Warum spricht man hier von einem Kunstwerk? Ein Haufen Schrott der ausläuft und das Wahrzeichen Dresdens verdeckt ist ein Kunstwerk? Warum muss das sein? Wir leisten jeden einzelnen Tag seit mehr als 1.5 Jahren unseren Anteil aufgrund des Krieges in Syrien – finanziell und psychologisch. Unsere Renten werden Einwanderern geschenkt, Schulen können nicht saniert werden. Warum muss man nun noch so etwas aufbauen. Der wahre Grund für diese Busbarrikaden scheint ein anderer zu sein. Wir Bürger müssen das hinnehmen, obwohl wir diese Kriege verurteilen und keine Schuld an den Kriegen tragen. Warum bekämpft man nicht die Ursachen, hilft den wirklichen Kriegsbetroffenen anstatt solche schrecklichen Skulpturen aufzustellen? Von diesem Geld, das hier verpulvert wurde und wird, könnten viele Kinder in Afrika monatelang essen und trinken.

  3. Warum spricht man hier von einem Kunstwerk? Ein Haufen Schrott der ausläuft und das Wahrzeichen Dresdens verdeckt ist ein Kunstwerk? Warum muss das sein? Wir leisten jeden einzelnen Tag seit mehr als 1.5 Jahren unseren Anteil am Krieg. Unsere Renten werden Einwanderern geschenkt, Schulen können nicht saniert werden. Warum muss man nun noch so etwas aufbauen. Der wahre Grund für diese Busbarrikaden scheint ein anderer zu sein. Wir Bürger müssen das hinnehmen, obwohl wir diese Kriege verurteilen und keine Schuld an den Kriegen tragen. Warum bekämpft man nicht die Ursachen, hilft den wirklichen Kriegsbetroffenen anstatt solche schrecklichen Skulpturen aufzustellen? Von diesem Geld, das hier verpulvert wurde und wird, könnten viele Kinder in Afrika monatelang essen und trinken.

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