Gedenken am 13. Februar an vielen Orten Dresdens

Sich die Hände reichen ist eine wichtige Botschaft der Menschenkette. Foto: Steffen Unger
Sich die Hände reichen ist eine wichtige Botschaft der Menschenkette. Foto: Steffen Unger

Am Montag finden ab 10 Uhr Gedenkveranstaltungen statt, die an Dresdens Zerstörung 1945 durch Luftangriffe mahnen. Diese Orte stehen für unterschiedliche Geschichten, die das Ereignis oder seinen Kontext widerspiegeln.

  • Auf dem Neuen Katholischen Friedhof wird unter Beisein von Bürgermeister Hartmut Vorjohann auch an die vom Papst selig gesprochenen jugendlichen Märtyrer vom Münchner Platz, an die Mitglieder der Widerstandsgruppe „Schwarze Legion“ der Partnerstadt Gostyn und an die Opfer der Bombenangriffe erinnert. Partner: Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und Dompfarrei der Kathedrale Ss. Trinitatis, Treff: Eingang Bremer Str. 20
  • Am Gedenken auf dem St. Pauli Friedhof nimmt der Erste Bürgermeister Detlef Sittel teil. Dort wird an der Grabanlage der 225 verstorbenen Kinder osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen in den Jahren 1943 bis 1945an der 2015 eröffneten Kindergrabanlage gedacht. Partner: Jugend Arbeit Bildung e. V., Treff: Eingang Hechtstr. 78
  • Vom Alten Leipziger Bahnhof aus wurden die meisten Dresdner Juden zwischen 1938 und 1945 nach Polen und später in die Konzentrationslager deportiert. Die letzte geplante Zugabfahrt verhinderten die Bombenangriffe am 13. Februar 1945. Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain ist anwesend. Treff: Eisenbahnstraße
  • In der Gedenkstätte ehemaliger Äußerer Matthäusfriedhof laden das Umweltzentrum und das Europe Direct Informationszentrum (EDIC) Dresden zum Gedenken und Gedankenaustausch für die Zukunft ein. Um neue Nutzungsformen und Bildungsangebote auf einem ehemaligen Friedhof dreht sich auch das Gespräch mit der Zweiten Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch. Partner: Umweltzentrum Dresden e. V., Treff: Torhaus Außenstelle Friedrichstadt, Bremer Str. 18
  • Auf dem Urnenhain Tolkewitz besucht Bürgermeisterin Eva Jähnigen den Erinnerungsort für die Euthanasieopfer der nationalsozialistischen Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein. Treff: Eingang Wehlener Str. 15
  • Weiße Rosen auf dem Altmarkt legt Oberbürgermeister Dirk Hilbert an der begehbaren Gedenkstätte im Pflaster nieder. In die Pflastersteindecke wurde 2005 eine filigrane, begehbare, kleine Stätte zur Erinnerung an die Luftangriffe eingelassen. Im Metallguss in den Pflasterfugen findet sich vertieft die zweizeilige Inschrift: „Nach den Luftangriffen vom 13. bis 14. Februar 1945 auf Dresden wurden an diesem Ort die Leichen von 6 865 Menschen verbrannt.“ Das Mahnmal wurde im Zuge der Umgestaltung des Altmarkts um 2008 wieder hergestellt.
  • Auf der Memorialanlage für die Luftkriegstoten auf dem Heidefriedhof findet ab 11 Uhr in Anwesenheit des Bürgermeisters Peter Lames das Gedenken statt, das auch die umgekommene sowjetischen Kriegsgefangenen einbezieht. Das individuelle Totengedenken leitet Rabbiner Alexander Nachama. Musikalisch umrahmt es das Junge Ensemble Dresden unter Leitung von Olaf Katzer. Partner: Denk Mal Fort e. V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden, Treff: Heidefriedhof, Moritzburger Landstraße 299
  • Zur Bürgerbegegnung lädt das „Montagscafé“ mit Ausstellung und Live-Musik ein. Vorträge und Gesprächsrunden kreisen um Krieg, Gewalt und Unterdrückung in Vergangenheit und Gegenwart sowie um Ideen für eine menschenwürdige Zukunft. Partner: MEMORARE PACEM. Gesellschaft für Friedenskultur e.V. Kleines Haus, Glacisstraße 28
  • Auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche veranstaltet die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden von 15 bis 22 Uhr ein „Stilles Gedenken“, um Kerzen abzustellen und ins Gespräch zu kommen. Ihr Wiederaufbau steht für die Versöhnung zwischen früheren Kriegsgegnern.
  • Oberbürgermeister Dirk Hilbert eröffnet 16 Uhr die Fotoausstellung „Krieg. Hilfe. Menschlichkeit.“ Der syrische Journalist Raad Atly hat Fotomaterial von syrischen Fotografen zusammengestellt und dem DRK-Kreisverband Bad Kreuznach, in dessen Erstaufnahmeeinrichtung er selbst war, zur Verfügung gestellt. Ort: Neues Rathaus, Foyer der Goldenen Pforte, Dr.-Külz-Ring
  • Der Auftakt zur Menschenkette ist 17.15 Uhr auf dem Neumarkt startet mit dem Dresdner Motettenchor unter Leitung von Karsten Sprenger mit „Wie liegt die Stadt so wüst“ von Rudolf Mauersberger. Es folgen Ansprachen des Oberbürgermeisters Dirk Hilbert und des Rektors der Technischen Universität Dresden Hans Müller-Steinhagen. „Wir laden alle ein, sich am 13. Februar die Hand zu reichen und Brücken zu bauen. Dieses Ereignis ist uns Anlass, uns sowohl mit der Geschichte unserer Stadt als auch mit Unmenschlichkeit und Menschlichkeit in all ihren Facetten auseinanderzusetzen. Wir erinnern uns an die Unmenschlichkeit des Nationalsozialismus und des Krieges. Wir erinnern an die Verfolgten und Ermordeten der Jahre 1933 bis 1945. Wir erinnern an die Opfer der Luftangriffe. Unser Gedenken findet im Hier und Jetzt statt. Auch gegenwärtige Konflikte wie in der Ukraine oder der Krieg in Syrien zeigen uns ihre Unmenschlichkeit. Aus der Erfahrung der Zerbrechlichkeit unserer Werte wollen wir gemeinsam mit Ihnen ein Zeichen für Humanität und Menschlichkeit setzen. Nehmen Sie an der Bürgerbegegnung und anderen Veranstaltungen im Rahmen des 13. Februar 2017 in unserer Stadt teil. Kommen Sie zur Menschenkette und leisten Sie Hand in Hand Ihren Beitrag zu Versöhnung.“ Anschließend werden sich die Bürgerinnen und Bürger in die Menschenkette einreihen. Gegen 18 Uhr sollen beide Elbseiten unter Kirchengeläut auf dem Neumarkt miteinander verbunden sein.
  • Es folgen um 18.15 Uhr die Gedenkveranstaltung der Frauenkirche Dresden „Dresden – wahrhaftig erinnern – versöhnt leben“ und der „Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung – 13. Februar 1945!“ ab Hasenberg, Verlauf: Hasenberg, Akademiestraße, Tzschirnerplatz, Salzgasse, Georg-Treu-Platz, An der Frauenkirche, Neumarkt, Jüdenhof, Sporergasse, Taschenberg, Kleiner Brüdergasse, Wilsdruffer Straße, Seestraße, Altmarkt, Kreuzstraße, Rathausplatz, An der Kreuzkirche, Altmarkt, Galeriestraße, Frauenstraße, Neumarkt Frauenkiche.
  • 19 Uhr begrüßt Oberbürgermeister Dirk Hilbert den Gedenkzug vor dem Rathaus an der Trümmerfrau. Veranstalter: Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden e.V.
  • 22 Uhr beginnt die Nacht der Stille in der Frauenkirche. Am Ende des Tages lassen vor dem Chorraum viele Dresdner und Gäste der Stadt ein Kerzenmeer entstehen. Die Evangelische Jugend Dresden betreut die Nacht der Stille und gestaltet sie mit kurzen literarischen Impulsen zum Tag. Der Chor der Frauenkirche unter Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert begleitet die Nacht musikalisch. Erstmals in diesem Jahr wird der Weg in die Frauenkirche als ein Erfahrungsweg gestaltet sein. Besucher steigen zunächst in die Unterkirche hinab, ehe sie in den Hauptraum gelangen.
  • 13februar.dresden.de

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