Einbruch im Krankenhaus Friedrichstadt

Das Krankenhaus Friedrichstadt wurde Opfer von Einbrechern. Foto: Petra Hornig
Am 15. Juli verlässt der Medizinische Direktor Dr. Lutz Blase das Städtische Klinkum. // Foto: Petra Hornig

Das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt hat es schwer erwischt: Organisierte Banden haben es auf die Spezialisten abgesehen. Seit zwei Jahren klagen Krankenhäuser über geklaute Endoskopie-Geräte. Nun traf es auch das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, der Schaden wird mit rund 100 000 Euro beziffert. Nicht das erste Mal, dass die Spezial-Diebe hier zuschlagen. „Es handelt sich um Bestandteile einer Endoskopie-Einheit der Urologie“, sagt Krankenhaussprecherin Viviane Piffczyk zum Diebstahl. „Wir konnten am Montag die Patienten auf anderen Stationen behandeln, die Patientenversorgung bleibt weiterhin voll umfänglich gewährleistet.“

100.000 Euro Schaden

Das Krankenhaus ist seit 2014 bereits das dritte Mal betroffen. Die Polizei beziffert den Schaden diesmal auf 100.000 Euro. „Es spricht viel für eine gezielte Aktion“, sagt Polizeisprecher Marko Laske (42). „Auch dass hier nicht mit brachialer Gewalt vorgegangen wurde, spricht eher für eine professionelle Gruppierung.“ Mit diesen Profi s schlagen sich bundesweit die Krankenhäuser, im Schadensfall auch die Versicherungen herum. Ralf Britz (43) betreut die Schadensabteilung des Versicherungsdienstes Ecclesia, der über die Hälfte aller deutschen Krankenhäuser bedient. „Wir beobachten diese Welle seit 2014“, sagt er der MOPO. „In Sachsen sind mir sieben Fälle bekannt.“ Einmal Coswig, Görlitz, Leipzig, Stollberg, mittlerweile dreimal Dresden-Friedrichstadt. „Wir hatten lange den Schwarzmarkt in Osteuropa in Verdacht“, sagt er. „In einem Frankfurter Fall wurden aber drei Kolumbianer festgenommen. Eine Schwangere hatte das Haus ausgekundschaftet, zwei Komplizen sind dann nachts in die EndoskopieAbteilung eingebrochen.“ Möglicherweise nur Trittbrettfahrer, denn die Serie ging ungebrochen weiter. 2016 gab es bundesweit mindestens 19 Fälle. Markenzeichen: Es bleiben kaum Spuren am Tatort zurück.

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