Zukunftsautos made in Dresden

Dresden ist neben der Autostadt Wolfsburg zum Auslieferungsort für VWs Stromer: e-up!1, e-Golf2, Golf GTE3 und Passat GTE4. Foto: Robert Michael

In der Gläsernen Manufaktur wird wieder gearbeitet, seit April rollt der e-Golf vom Band. Mit einer theoretischen Reichweite von bis zu 300 Kilometern stößt der Volkswagen mit Stromantrieb auf Interesse in der Praxis. „In Dresden wird die zweite Generation gefertigt“, betont Manufaktur-Sprecher Carsten Krebs. Das bedeutet vor allem, dass die überarbeitete Lithium-Ionen-Batterie nun 36 Kilowattstunden Ladekapazität hat. Je nach Fahrweise, Wetter und Einsatz von Klimaanlage oder Heizung seien laut VW damit rund 200 Kilometer Reichweite realistisch. Zur Serienausstattung gehört unter anderem der Front Assist mit City-Notbremsfunktion und Fußgängerschutz. Mit 136 PS wird in knapp zehn Sekunden Tempo 100 erreicht, die Spitze liegt bei 150 Stundenkilometern, der Verbrauch laut Hersteller bei 12,7 Kilowattstunden auf 100 Kilometer.

35 Wagen pro Schicht sollen gebaut werden, sobald die Produktion hochgefahren ist. Die erste Charge von 800 Kundenfahrzeugen geht komplett nach Norwegen. Zum Startpreis von 35 900 Euro muss man noch 975 Euro für die Wärmepumpe und 900 Euro plus Montage für die Wallbox genannte Schnelllade-Heimstation mit elf Kilowatt drauflegen.

VW hat über 20 Millionen Euro in den Umbau der Fertigungsstätte am Straßburger Platz investiert, um ihn zu einem „Center of Future Mobility“ zu machen. Dafür hat VW mit der sächsischen Landeshauptstadt eine Partnerschaft zur Förderung von Elektromobilität und Digitalisierung vereinbart, die Dresden zur Modellstadt für nachhaltige und integrierte urbane Mobilität machen will. Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagt: „Damit senden wir ein starkes Signal vom Wirtschaftsstandort Dresden aus.“

Ausstellung und Probefahrten

Zugleich wird. „Mit der Verknüpfung von Erlebnisfertigung eines E-Modells, Auslieferung, Events und Elektro-Probefahrten wird der Besuch zu einem Kundenerlebnis“, wirbt Sprecher Siegfried Fiebig. Zukunftstechnologien zum Anfassen sind in der Halle mit 50 Exponaten ausgestellt, darunter das Ein-Liter-Auto mit Flügeltüren sowie die elektrischen Varianten von Kult-Bulli oder Transporter. Die Schau spannt den Bogen bis zu VWs Anfängen der E-Mobilität.

In Verbindung mit der Eintrittskarte kann man eine Probefahrt mit Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen antreten. Das fast geräuschfreie Fahrgefühl im geräumigen Innenraum mit einer Überholbeschleunigung von 60 auf 100 Stundenkilometer in 6,4 Sekunden lässt sich auf der Teststrecke von zehn Kilometern durch das Stadtzentrum erleben. Hinzu kommt das gute Umweltgewissen bei Emissionsfreiheit.
Den bekannten Vorteilen des Golfs stehen die üblichen Nachteile von Stromautos gegenüber: Reichweite und Ladestationsinfrastruktur, Aufladezeiten an der Normalsteckdose, Anschaffungskosten, Wertverlust.

Dass sich bei VW in Dresden wieder die Räder drehen, sieht man auch im Straßenbild an der blauen Cargo-Tram. Die blaue 60 Meter lange, zwölf Tonnen schwere, fensterlose Güterstraßenbahn pendelt nach der Zwangspause nun dreimal täglich zwischen VW-Logistik-Zentrum in der Friedrichstadt und Straßburger Platz.

www.glaesernemanufaktur.de

 

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