Dä Schilfbürger von Rockau

Horche ma droff, nuh kommd was ganz Vorrückdes. Vielleichd kenn Se Rockau. Das is ä kleener schöner Ord im Schönfelder Hochland. Und wenn mor da vorne hingehd, kann mor herrlich übers Elbdal guckn. Das is ä Blick, der machd eefach nur glicklich. Und dorde, wo der Blick am schönsdn is, da schdehd enne Bank. Da kann mor sich ma ausruhn und ins Weide blickn.

Doch als ich vor baar Dachn ma da obn war, da konnde ich nüschd mehr sehn. Nee, Da had eener Schilf hingeflanzd und das wächsd und wächsd. Nuh is also der scheene Blick an der Schdelle zugewachsen. Ich schdand da mid baar Leude, die ooch alle nur ins Schilf geguckd ham. Und eener kam dann of dä Idee, mor könnde das Schilf doch eefach wegmachn.

Ja, nuh is das aber gor ni so eefach. Jedenfalls draud sich da keener so rischdsch ran, denn an sich is ja gegn Schilf nüschd zu sachn, mor siehd nur nüschd mehr. Nuh had mir eener erzähld, dass er bei dän Verandwordlichn ma nachgefrachd had, ob mor das Schilf ni vielleichd wenichsdens kürzn könnde. Denn wenn mor, wie gesachd, of der Bank sidzd, da fehld jedem dor Weidblick. Nee, ham die gesachd, die ham ne andre Idee. Schön, wenn eener Ideen had.

Aber nuh haldn Se sich fesd: Die wolln oder könn das Schilf ni kürzn und deshalb soll jädze dä Bank angehoben wärdn. Dä Schilfbürger von Rockau. Guddmachen. Eure Kudscherin

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1 Kommentar

  1. Na ja, mit dem Bänke anheben geht ja vllt. noch. Vor paar Jahren bei einem Ausflug auf einen Turm war auch die Sicht versperrt, weil die Bäume so gewachsen waren. Einfach wäre es ja gewesen und was man zunächst auch andachte, war, die Bäume zu kürzen. Aber man entschied sich, den Turm aufzustocken. Eine kluge, sehr kluge, heute ja geradezu weise Entscheidung meine ich.
    Im Fall Rockau hat man heute die Energie“misere“ im Blick und setzt demzufolge die Bänke höher. Ích nenne das Kompromisse, wie sie unter Diplomaten üblich sein müssten. Aber weiter oben zieht man ja Diplomaten eher ab, als ihre gewiss nicht unterbezahlten Dienste in Anspruch zu nehmen.

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