Drei Sonderschauen im Albertinum Dresden

Ernst Ferdinand Oehme, Waldinneres, 1822, Öl auf Leinwand; 40 x 47,5 cm, Galerie Neue Meister, Copyright: SKD, Foto: Jürgen Karpinski
Ernst Ferdinand Oehme, Waldinneres, 1822, Öl auf Leinwand; 40 x 47,5 cm, Galerie Neue Meister, Copyright: SKD, Foto: Jürgen Karpinski

Drei Sonderschauen im Albertinum

Den Blick auf verborgene Schätze aus dem Depot eröffnen gleich drei Sonderausstellungen im Albertinum in jeweils einem Raum. Das Haus wirft damit einzelne Schlaglichter auf das Werk von A. R. Penck in der Wendezeit, auf die Russlandbilder von Robert Sterl und Ernst Barlach sowie auf den deutschen Wald.

Der deutsche Wald

Mächtige Bäume auf weiten Lichtungen, ein zartes Grün im verborgenen Winkel – solche romantischen Motive sind in der Malerei der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts häufig. „Der deutsche Wald wurde zum Identifikationsbild nationaler Selbstvergewisserung und künstlerischer Neubesinnung in der Romantik“, heißt es in der Ankündigung der Schau der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

In dem Ausstellungssaal versammeln sich Eduard Leonhardi, Ferdinand von Rayski., Carl Gustav Carus, Caspar David Friedrich, August Heinrich und Ferdinand Oehme. Ab dem 13. Juni kommt ein Werk einer Frau, der 56-jährigen Katarina Grosse, hinzu: eine bemalte Baumwurzel und Aluminiumelemente. Die Leihgabe schlägt den Bogen ins Heute.

Symbolisches von A. R. Penck

Zeitgenössisches zeigt auch die Schau zu A. R. Penck (1939–2017). Dem kürzlich verstorbenen Dresdner Künstler widmet das Albertinum eine Einzelpräsentation im ersten Obergeschoss, wo vier Gemälde und zwei Skulpturen zu sehen sind. Penck, der sich wie kaum ein anderer Künstler mit der deutschen Teilung auseinandergesetzt hat, thematisierte in seinen Arbeiten die Konflikte und Widersprüche in Ost- und Westdeutschland. Aus einer anfangs figürlichen Malerei entwickelte er Strichfiguren, Symbole und abstrakte Zeichen. .„Go Go Gorbatschow“ von 1988 steht für den geschichtlichen Moment aufkeimender Hoffnung angesichts von Glasnost und Perestroika.

Blick nach Russland

Den Bogen dorthin spannen auch zehn Russlandbilder von Robert Sterl, die aus Anlass seines 150. Geburtstages am 23. Juni zwei Skulpturen von Ernst Barlach gegenübergestellt werden. Der Professor an der Dresdner Kunstakademie unternahm zwischen 1908 und 1914 vier Reisen nach Russland, darunter eine Konzertreise auf der Wolga, wo er Aufführungen und Hafenarbeiter skizzierte. (dawo)

Albertinum, Di. – So., 10 – 18 Uhr, www.skd.museum

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