Die Suche nach den verschwundenen Fahrrädern

Auf sein Fahrrad sollte man immer vernünftig aufpassen. Hauptkommissar Uwe Müller zeigt, wie man das Rad richtig anschließt. Foto: Thomas Türpe
Auf sein Fahrrad sollte man immer vernünftig aufpassen. Hauptkommissar Uwe Müller zeigt, wie man das Rad richtig anschließt. Foto: Thomas Türpe

Wer sein Fahrrad nicht richtig sichert, der wird schnell sein blaues Wunder erleben: Sachsenweit stieg die Zahl der Raddiebstähle auf jährlich 20.795 – eine Steigerung um mehr als sieben Prozent. Neben Leipzig mit 9.642 geklauten Rädern bleibt auch Dresden Hauptarbeitsplatz der Raddiebe: 3.529 mal schlugen die Ganoven hier zu.

Seit 1998 mussten die Versicherer nicht mehr so viel für geklaute Räder zahlen wie 2016: 120 Millionen Euro wurden laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ausgezahlt. Dass die Polizei jüngst einen Transporter mit 35 geklauten Rädern auf dem Weg nach Polen erwischte, zeigt, dass das Geschäft nach wie vor gut läuft.

Ohnehin konnten nur zwölf Prozent der Fälle aufgeklärt werden. Daher mahnen die Ermittler zur Sicherung: „Die meisten
Räder werden nach wie vor mit dem Bolzenschneider geklaut“, sagt Hauptkommissar Uwe Müller (55). „Daher ist ein  gutes Schloss sehr wichtig.“ Doch auch das beste Schloss lässt sich mit genug Zeit knacken.

Daher rät die Polizei, Räder an feste Punkte anzuschließen. „Ein Fahrraddieb in Dresden hat einen kleinen Wagen genutzt, mit dem er Fahrräder samt Schloss davon geschoben hat“, so Müller. „Das Schloss hat er dann ganz in Ruhe geknackt. Wenn man also keinen festen Punkt zum Anschließen hat, sollte man am besten beide Räder mit einem
Schloss versehen.“
Weil diese trotzdem weggetragen werden können, fordert Nils Larsen (32) vom Dresdner ADFC mehr Bügel: „Besonders vor Bahnhöfen reichen die Möglichkeiten nicht aus. Aber es gibt auch sonst sehr viele Orte ohne Bügel.“ Zumindest an den Bahnhöfen will die Stadtverwaltung nachbessern, plant Dresdens erstes Radparkhaus am Bahnhof Neustadt.
Ansonsten empfehlen Polizei und ADFC jedem Radler, sein Gefährt codieren zu lassen. Kommissar Müller: „Entgegen einer weitverbreiteten Meinung ist die  Rahmennummer kein eindeutiges Identifikationsmerkmal.“

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