Der Traum vom Ostra-See in der Dresdner Flutrinne

Segeln und planschen im Stausee im Ostragehege – soll es nur eine hübsche Idee bleiben? Visualisierung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten
Segeln und planschen im Stausee im Ostragehege – soll es nur eine hübsche Idee bleiben? Visualisierung: Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Ostra statt Wostra – baden mitten in der Stadt, ein Dresdner Sommermärchen. So könnte man den Traum beschreiben, den Till Rehwaldt ernsthaft verfolgt. Öffentlich vorgestellt hatte der Landschaftsarchitekt die Idee eines Naherholungszentrums in der Flutrinne in einer Quartiersrunde in der Friedrichstadt im Dezember.

Die Anwohner reagierten auf die Vision vom 20- Hektar-Stausee in einer Badelandschaft mit Uferpromenade und geschützten Biotopen im Ostragehege durchweg positiv. „Am liebsten wäre vielen Dresdnern, die Umsetzung würde sofort starten“, beschrieb auch die Sächsische Zeitung die Resonanz auf ihren Bericht.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain war ebenso angetan. „Er und die Umweltbürgermeisterin haben sich das Projekt zusammen mit ihren Fachämternvom planenden Architekten Till Rehwaldt im Sommer 2016 vorstellen lassen. Es wurde von allen mit großem Interesse wahrgenommen“, antwortete Sprecherin Diana Petters auf eine aktuelle DAWO!-Anfrage.

Die Flutrinne zwischen Messering, Schlachthofstraße und Alberthafen dient, wie der Name schon sagt, als Hochwasserschutzfläche. Dort einen Badesee anstauen zu wollen, werfe viele Fragen auf, sagt Diana Petters aus dem Dresdner Rathaus, nämlich: „ob eine solche Vision mit Anforderungen vereinbar ist, die sich aus dem Naturschutz, der Wasserwirtschaft, touristischen Nutzungsmöglichkeiten oder einer Wirtschaftlichkeit ergeben.“

Denn: „Ob dieses Projekt einer fachlichen Prüfung standhält, wird man sehen müssen“, hatte der Baubürgermeister im Januar abgewiegelt. Planungs-, Umwelt- und Wasserrecht seien ebenso zu klären wie Finanzierungsfragen. Ideengeber Till Rehwaldt hatte vorgeschlagen, den ausgebaggerten Kies – um an das saubere Grundwasser in drei Meter Tiefe heranzukommen – zu verkaufen, um die Kosten zu decken.

Das Rathaus habe laut Petters „angeregt, weiter im Gespräch zu bleiben“. Geduldig wartet Rehwaldt – und mit ihm viele Sympathisanten – nun auf ein Ergebnis der Prüfung. „Dass solch ein Prozess Jahre dauert, ist mir bewusst, das Projekt Ostra-See ist langfristig angelegt“, gibt der Architekt angesichts von Vorbildern wie der Neuen Donau in Wien zu bedenken.

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