Surfst Du schon, oder lädst du noch?

Glaserfaseranschlüsse in einem Verteilerkasten. Foto: dpa

Dresden. Welches Land hat das beste Internet? In diesem Wettstreit der Bundesländer läuft Sachsen weiter hinterher. Das zeigen Antworten der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen. Nach diesen liegen Sachsen und Thüringen gemeinsam auf dem drittletzten Platz. Schlechter sind nur die anderen ostdeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Immerhin: noch im vergangenen Jahr war Sachsen auf dem vorletzten Platz gelandet.

Das Ranking der Bundesregierung gibt an, wie viele Haushalte in Prozent über Anschlüsse verfügen, die mindestens eine Datenübertrag von 50 Megabit pro Sekunde (Mbits/s) garantieren. In Sachen liegt diese Quote nur bei 61 Prozent Dabei steht die Landeshauptstadt landesweit noch vergleichsweise gut da. In Dresden beträgt die Quote 84 Prozent, in Leipzig liegt sie bei 87 Prozent. Besonders in den ländlichen Gebieten aber verfügt nicht mal jeder fünfte Haushalt über einen schnellen Internetanschluss.

Der Grünen-Abgeordnete Stephan Kühn beklagt, Sachsen befinde sich auf der digitalen Kriechspur. Dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit 100 Mbit/s komme man kaum näher. Der Anteil der Haushalte, die eine solche Übertragungsrate erreichen, liege bei nur 49 Prozent.

Grüne und FDP fordern mehr Ausbau von Glasfasernetzen

Das Land benötige einen ambitionierten Ausbau, fordert Kühn. In die gleiche Kerbe schlagen auch die Freien Demokraten. Im Wahlkampf forderte die Partei, auch auf Bundesebene ein Digitalministerium einzurichten, um das Problem in den Griff zu bekommen. Zudem soll nach dem Willen der FDP in Zukunft mehr auf den Ausbau von Glasfaserkabeln gesetzt werden, statt auf das sogenannten Vectoring, also der Verbesserung von Kupfernetzen.

Eine weitere Forderung, bei der sich Grüne und FDP einig sind, ist der Verkauf der Bundesanteile an der Deutschen Telekom, Dieses Geld, immerhin ein milliardenschwerer Brocken, könne in den Ausbau der digitalen Infrastruktur investiert werden. Das von Noch-Minister Alexander Dobrindt, CSU, geleitete Ministerium hofft jedoch auf Erlöse aus Frequenzvergaben für den neuen Mobilfunkstandard 5G, der Datenraten von bis zu 10000 Megabit schaffen soll.

Noch setzt man in schlecht versorgten Regionen auf den Mobilfunkstandard LTE. Allerdings ist auch diese Technologie alles andere als weit verbreitet in den ländlichen Regionen. Während in Dresden, Leipzig oder Chemnitz die Versorgungsquote bei rund 95 Prozent liegt, kommt man in den Landkreisen auf teilweise nur 75 Prozent. Ein weiterer Nachteil: das Netz teilen sich alle Nutzer. Je mehr also über das Netz online gehen, desto langsamer wird es.

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