Billigreifen bremsen oft schlechter

Winterdienst
Rund die Hälfte des 1.400 km langen Dresdner Straßennetzes wird im Winter beräumt Foto/Archiv: Westphal

Dresden. Aktuelle Tests zeigen, wie groß die Unterschiede zwischen Marken- und No-Name-Reifen für den Winter sind. Trotzdem lässt sich beim Kauf sparen.

Oktober, Regenwetter, Tagestemperaturen unter zehn Grad: Zeit, die Winterreifen aufzuziehen. Doch welcher Reifen ist der richtige? Aktuelle Tests zeigen: Wer auf Billigpneus setzt, riskiert miserables Handling bei Nässe und viel längere Bremswege. Doch auch mancher Markenreifen hält nicht, was er verspricht.

Bei einem aktuellen Test des Autoclubs Europa (ACE) kosteten die acht geprüften Modelle je Satz zwischen 540 und 704 Euro. Am günstigsten ist demnach der Nokian WR D4, am teuersten der Michelin Alpin S. Beide erhielten die Bewertung „empfehlenswert“. Besser schnitten nur der Continental Winter Contact (688 Euro) und der Goodyear UltraGrip Performance Gen-1 (676 Euro) ab. Diese Ergebnisse gelten allesamt für Reifen der Dimension 225/50 R 17, wie sie zum Beispiel an einem BMW 320i montiert werden.
Von vielen Produkten aus osteuropäischer oder chinesischer Produktion raten die Prüforganisationen ab.

Ein aktueller Test der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) zeigt, dass Billig gummis der Größe 205/55 R 16 91 H einen viel längeren Bremsweg haben als vergleichbare Markenreifen, wenn man mit ihnen bei Tempo 100 Kilometer auf nasser Fahrbahn eine Vollbremsung hinlegt. Während das Auto mit den Referenzreifen von Dunlop nach knapp 51 Metern zum Stehen kam, sei dies mit dem Billigmodell von Linglong erst nach über 61 Metern gelungen, so die Fachleute der GTÜ. „Das kann im schlimmsten Fall zu einem schweren Unfall führen.“

Woran es Billigreifen vor allem mangelt, ist ordentlicher Grip, Traktion und Seitenführung. Am deutlichsten zeigten sich diese Defizite bei Nässe auf der Straße und Matsch.

Nach dem Umrüsten auf Sommerreifen dürfen die Winterreifen nicht achtlos in die nächste Kellerecke wandern, raten die Experten von DEKRA Riesa.
„Fehler bei der Lagerung können zu Schäden führen und unter Umständen die Lebensdauer stark verkürzen. Keinesfalls gehören Reifen in die Nähe von Öl, Kraftstoffen, Fetten oder Chemikalien. Diese können den Kautschuk angreifen und ihn vorzeitig altern lassen“, erklären die Experten. In den nächsten Tagen sollten Autofahrer ihre Reifen der Jahreszeit anpassen.

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