Kaiser & Co: Sie alle sind Dresdner

Ehrungen für Roland Kaiser, Nora Goldenbogen, Ernst Hirsch, Nora Lang und Frank Richter (v. l.) Foto: Oliver Carstens

Dresden. Auf 500 Gramm schweren Silbers steht es geschrieben: „Für Verdienste um die Landeshauptstadt Dresden“. Gestaltet vom Architekten und Medailleur Peter-Götz Güttler. Ein kleines Gewicht großer Anerkennung und Dank für die Liebe zu Dresden, für mutiges Gesichtzeigen, für stetiges Erinnern und klare Worte, für wunderbare, einmalige Bilder, für außergewöhnliche Geschichten, für Ausdauer und Zuversicht.

„Nora Goldenbogen und Nora Lang, Ernst Hirsch, Roland Kaiser und Frank Richter – sie alle sind Dresdner. Und so unterschiedlich sie sein mögen, so gemeinsam ist ihr Engagement für unsere Stadt“, würdigt Oberbürgermeister Dirk Hilbert diese fünf besonderen Menschen. „Die Geschichte der Stadt hat wenig mit den idealtypischen Bildern der barocken Malerei gemein. Krieg, Zerstörung und Wiederaufbau sind Teil der Historie, genauso wie politische Erdbeben und gesellschaftliche Umwälzungen. Aber auch Aufbruch und Blüte hat die Stadt gleich mehrfach erlebt. Alle diese Zeiten haben eines gemein: Immer gab es Menschen, die in besonderer Art und Weise für die Stadt gewirkt haben.“

Die Historikerin Dr. Nora Goldenbogen hat als Gründungsmitglied und ehemalige Leiterin den Verein Hatikva wesentlich geprägt. Mit ihrer Persönlichkeit fühlt sie sich dessen Anliegen verpflichtet, über jüdische Kultur in Vergangenheit und Gegenwart auf vielseitige Weise zu informieren.

Das Auge Dresdens

Der 1936 in Dresden geborene Kameramann und Regisseur Ernst Hirsch gilt als das filmische Gedächtnis der Stadt, das Auge Dresdens. Bereits mit seinem ersten Film von 1953 „Barock im Wiederaufbau“ zeichnete er sein filmisches Programm für die folgenden Jahrzehnte vor. Sein Interesse galt fast ausschließlich dem Dokumentarfilm. Dresden spielt darin meist die Hauptrolle. Dank jahrzehntelanger Arbeit steht Ernst Hirsch heute für eine Fülle von unverwechselbaren Dresden-Kunstwerken.

Seit vier Jahrzehnten steht Roland Kaiser, der Grandseigneur der deutschen Schlagerszene, mit wachsendem Erfolg auf der Bühne. Seit 2003 ist die Kaisermania ein Muss im Sommer an der Elbe. Der Künstler und Dresden sind in der öffentlichen Wahrnehmung des In- und Auslandes untrennbar miteinander verbunden. Neben seinem Erfolg als Sänger engagiert sich Roland Kaiser für soziale und gesellschaftliche Projekte in unterschiedlichen Lebensbereichen. Er ist Botschafter des Kinderhospiz Mitteldeutschland e. V. sowie der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke, zu denen auch Einrichtungen in Dresden und Steinbach bei Moritzburg zählen.
Mit neun Jahren erlebte Nora Lang die Luftangriffe auf Dresden 1945. Vor diesem biografischen Hintergrund setzt sie sich als Zeitzeugin seit mehr als zwei Jahrzehnten für Frieden, Versöhnung und Menschenrechte ein.

Als Kaplan war Frank Richter im Herbst 1989 prägendes Gründungsmitglied der Gruppe der 20 und leistete einen wesentlichen Beitrag zur Friedlichen Revolution in Dresden. Er setzte auf Dialog und konnte in einer schwierigen Situation ausgleichend wirken. Sein Leitmotto „Kommunikation kann schiefgehen. Nichtkommunikation geht schief“ vermittelt ein Verständnis von politischer Kultur, das bundesweit für Aufmerksamkeit sorgt. Sein Lebensweg soll Mut machen, stets den Dialog zu suchen.

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