Fusion der Krankenhäuser bleibt

Der Zusammenschluss der Häuser hat vor allem wirtschaftlich bisher enttäuscht.

Das Krankenhaus Dresden Friedrichstadt. Foto: Una Giesecke
Das Krankenhaus Dresden Friedrichstadt. Foto: Una Giesecke

An der Fusion der Krankenhäuser Dresden Neustadt und Friedrichstadt zum Städtischen Klinikum Dresden wird auch nach roten Zahlen für 2017 nicht gerüttelt. „Die Fusion steht nicht zur Debatte“, sagt Gesundheitsbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann (Linke). „Wir müssen jedoch zur Kenntnis nehmen, dass die erhofften Synergieeffekte im Fusionsjahr 2017 noch nicht wie erwartet eingetreten sind.“
Das Klinikum hatte das vergangene Jahr hatte mit einem Verlust von 2,7 Millionen Euro abgeschlossen. Der Jahresetat belief sich auf über 289,6 Millionen Euro. Laut Klinikum waren vor allem im stationären Bereich die Einnahmen hinter den Erwartungen geblieben. „Es wurden weniger Patienten behandelt als geplant“, erklärt der Kaufmännische Direktor, Jürgen Richter.

Da waren Baumaßnahmen, eine leitende Stelle hätte nicht besetzt werden können. Die Umstellung bei der Fusion sei aufwendiger gewesen als angenommen. Die Sachkosten seien gesunken, die Kosten für das Personal durch die Entgeltordnung des neuen Tarifvertrages hingegen gestiegen. 67 Prozent des Etats entfielen aufs PersoA nal. Zudem wird das Minus der unzureichenden Investitionsförderung des Freistaats
zugeschrieben. Denn nach der Fusion der Häuser hat das medizinische Leistungsangebot ausgebaut. So gibt es unter anderem neue Diagnostikverfahren zur Früherkennung von Prostatakrebs und moderne therapeutische Möglichkeiten bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Klinikum bietet modernste Therapien in Zentren mit hochspezialisierten
Experten.

Für die nächsten Jahre erwarten die Betriebsleitung des Klinikums und das städtische Beteiligungsmanagement laut Stadt eine positive Leistungsentwicklung. Dennoch werde Leistungszuwachs für das Jahr
2018 nur schwer planmäßig zu erfüllen sein, heißt es. So sollen und anderem das Haus N im Krankenhaus Friedrichstadt sowie im Krankenhaus Neustadt die Intensivstation, der Zentral-OP und die Adipositasstation
fertig gestellt werden.

Auf Investitionen soll nicht verzichtet werden

Für Kaufmann kommt ein Verzicht auf Investitionen nicht infrage. Diese seien notwendig, die Bausubstanz der teilweise unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sei mitunter nicht mehr optimal. Den angaben
zufolge liegt der Bedarf des Städtischen Klinikums bei rund 93 Millionen Euro. „Offenkundig bewertet der Freistaat die kommunale und staatliche Gesundheitsversorgung
mit zweierlei Maß“, sagt Kaufmann. Denn während die Investitionen der Universitätsklinika Dresden und Leipzig, die sich in Trägerschaft des Freistaats befinden, voll übernommen würden, müsse das Städtische
Klinikum Dresden erwirtschaftete Eigenanteile zur Finanzierung aufbringen. „Das passt nicht zu der viel beschworenen wohnortnahen medizinischen Versorgung in Sachsen. Es herrsche eine starre Bürokratie.
Deshalb müssten anstehenden etwa „Sanierung Haus P“ und „Klinik für Neurochirurgie“ warten. (Ralf Hübner)
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https://www.klinikum-dresden.de/

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