Frühlingssommer 2018: Mai und April stellen Rekorde auf

Auch der Elberadweg dient zum Radfahren, auf der Parkbank Sitzen, Spazieren Gehen und ausruhen. Dresden im Frühling. (Foto: DAWO! /jz)
Die Drewag verlegt auch am Elberadweg eine Fernwärmeleitung. // Foto: DAWO

Nach Rekordwärme im April, knackt nun auch der Mai Rekorde. Bezogen auf die seit 1961 bestehende Messreihe Dresden-Klotzsche gilt neben dem April 2018 nun auch der Mai 2018 als der wärmste Monat seiner Kategorie.
Mit einer Rekordtemperatur von 17,1 Grad Celsius lag die Monatsmitteltemperatur des fünften Monats vier Grad über dem Klimareferenzwert (Mittelwert 1961 bis 1990). Am 29. Mai 2018 wurde in der Dresdner Neustadt eine Tagesmaximumtemperatur von 32,2 Grad Celsius gemessen. An der höher gelegeneren Klimastation Dresden-Klotzsche waren es 31,7 Grad Celsius. „Dies ist die höchste Temperatur, die seit 1961 in einem Mai gemessen wurde“, stellt die Meteorologin des Umweltamtes Franziska Reinfried fest und erklärt weiter: „Auch die Analyse der Heißen Tage, an denen also die Maximumtemperatur 30 Grad Celsius überschreitet, zeigt Seltenes. In dieser Kategorie holt sich der Mai 2018 ebenfalls die Goldmedaille. Mit drei Heißen Tagen stellt er einen neuen Rekord auf und verweist den bisherigen Rekordhalter ‚1971‘ mit zwei Heißen Tagen auf den zweiten Platz. Seit 1961 wurde insgesamt nur in sechs Jahren die 30-Grad-Marke überschritten. Etwas mehr schwitzen mussten die Dresdnerinnen und Dresdner in der Neustadt. Hier kühlt es sich wegen der dichten Bebauung weniger ab und deshalb haben wir dort sogar eine Tropennacht gemessen. In einer solchen Nacht fällt das Quecksilber nicht unter 20 Grad Celsius. Damit sorgte der Mai für die erste Hitzeperiode in diesem Jahr und verwandelt gemeinsam mit dem Rekord-April den diesjährigen Frühling zu einem Frühlingssommer.“
Auch an Sonnenschein sparte der Mai nicht. Mit 286 Sonnenstunden wurde der langjährige Vergleichswert um 30 Prozent überholt. Im Gegensatz zu Regionen in Westdeutschland fiel der Mai in Dresden deshalb deutlich zu trocken aus. Die Niederschlagssumme erreichte mit gerade einmal 40 Prozent der sonst üblichen Regenmenge Platz 9 der trockensten Maimonate.

Die Gesamtbilanz für den Frühling 2018 lautet: sehr sonnig, deutlich wärmer als üblich und zu trocken. Dank des kalten Starts im März landet der Frühling 2018 „nur“ auf Platz 2 in der Kategorie „wärmster Frühling“. Mit einer Frühlingstemperatur – Mittelwert aus März, April und Mai – von 10,9 Grad Celsius war nur der Frühling 1998 mit 11,4 Grad Celsius noch wärmer. Nach 2011 und 2007 geht der Frühling als der drittsonnigste in die Bücher ein – 136 Prozent gegenüber dem Vergleichswert 1961 bis 1990. Die Niederschlagssumme der Frühlingsmonate lag zehn Prozent unter dem Klimareferenzwert.
Wie kam es zu dieser außergewöhnlich anhaltenden trockenen und warmen Witterung im April und Mai? Während der vergangenen zehn Wochen änderte sich die Großwetterlage prinzipiell wenig. Sie schwankte dabei hauptsächlich zwischen der Entwicklung eines Hochdruckgebietes über Fennoskandinavien und einem Hoch über Nordosteuropa. Bei diesen Wettersituationen wird an der Südflanke der Hochdruckzone warme, recht trockene Festlandsluft aus östlicher Richtung nach Deutschland geführt. Je nach Lage befindet sich West-/Südwest-Deutschland dann bereits an einer Luftmassengrenze zu einer Tiefdruckzone. In dieser sehr feuchtwarmen, labilen Luftmasse besteht ein sehr hohes Unwetterpotential.

Der Juni darf nun als Sommermonat offiziell warm werden. Nach bisherigen Aussichten kommt der neue Monat dem zumindest in der ersten Woche nach. Das Umweltamt empfiehlt, Durchhalten bei kühlen Getränken, Fußbädern oder einem Besuch im Freibad. Bitte an den erhöhten Flüssigkeitsbedarf vor allem von Kindern, kranken und älteren Menschen denken. Bei den hohen Temperaturen niemals Kinder oder Tiere im Auto allein lassen – auch nicht für kurze Zeit.

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