Grundstein für Mega-Fabrik

Vorige Woche ist der Grundstein für das Chipwerk der Robert Bosch GmbH in Dresden gesetzt worden. Dort will der Autozulieferer ab Ende 2021 für den Eigenbedarf fertigen. Foto: Robert Michael
Vorige Woche ist der Grundstein für das Chipwerk der Robert Bosch GmbH in Dresden gesetzt worden. Dort will der Autozulieferer ab Ende 2021 für den Eigenbedarf fertigen. Foto: Robert Michael

Längst herrscht reger Baubetrieb auf dem großen Grundstück in Dresden Hellerau. Betontürme ragen aus dem Boden, Kräne und Arbeiter stehen bereit, um Boschs großes Halbleiterwerk im Dresdner Norden zu errichten. Rund eine Milliarde Euro will der Konzern in der Landeshauptstadt investieren. Im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ist nun vergangene Woche der Grundstein dafür gelegt worden.

Ein großer Schritt in die richtige Richtung

„Ich übermittle ihnen die Glückwünsche der Bundeskanzlerin und das ohne vorherige Ressortabstimmung. Man weiß ja nie, wie diese heutzutage ausgehen würde“, sagte Altmaier, der gemeinsam mit Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am vergangenen Montag die Basis für die teuerste Einzelinvestition in der 130 jährigen Firmengeschichte des Automobilzulieferers legte.
Eine Milliarde Euro fließt in den Aufbau einer Halbleiterproduktion mit bis zu 700 Arbeitsplätzen. In Dresden sollen ab Ende 2021 Autochips für Sensoren gefertigt werden. „Es geht um ein Ringen um die industriepolitische Zukunft des Kontinents“, erklärte Altmaier die Bedeutung des Großprojektes für die Region. Mit einem Anteil von 20 Prozent an der Gesamtbeschäftigung habe Deutschland den höchsten Wert bei Industriearbeitsplätzen in Europa – noch. Der Politiker erinnerte dabei an die Abwanderung der  Unterhaltungselektronik nach Asien. Diesen Fehler werde man im internationalen Wettbewerb um Technologieansiedlungen für das Internet der Dinge und das autonome Fahren
nicht wiederholen.

Bund und Land fördern Halbleiterfertigung

Deshalb will sich der Bund gemeinsam mit dem Freistaat in dreistelliger Millionenhöhe an der Dresdner Fertigung beteiligen. Die genaue Summe nannte Altmaier nicht, weil die Förderanträge in Brüssel noch genehmigt werden müssen. Das Bosch-Werk wäre damit das erste Großprojekt, das in diesem Rahmen unterstützt werden würde. Bosch ist der einzige große Zulieferer mit eigener Chipfertigung, bislang ausschließlich in Reutlingen, wo sich auch die Entwicklung konzentriert. In Dresden steigt der Konzern nun erstmals in eine 300-Millimeter-Halbleiterfertigung ein. Der Bewerbungsprozess für die bis zu 700 Jobs läuft bereits. Bosch verspricht „hochinteressante Arbeitsinhalte“, die heutzutage genauso wichtig seien wie eine gute Bezahlung und der Arbeitsvertrag. (DAWO)

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