Keine Sommerpause auf der Augustusbrücke

Die Bauarbeiten auf der Augustusbrücke sind in vollem Gange. Foto: Sebastian Burkhardt
Die Bauarbeiten auf der Augustusbrücke sind in vollem Gange. // Foto: Sebastian Burkhardt/Archiv

Reger Betrieb herrscht derzeit auf Augustusbrücke. Während sich Hunderte Radfahrer und Touristen täglich über den verbliebenen Fußgängerstreifen zwischen den beiden Elbufern bewegen, das sommerliche Dresden fotografieren und die Aussicht genießen, wird rings um sie herum gewerkelt. Kräne drehen sich, Arbeiter dichten die Fahrbahn mit Teerpappe und Bitumen ab, Sandsteine werden aufgearbeitet und neu verlegen.

Nachdem im Juni die Überreste einer möglicherweise über 900 Jahre alten romanischen Brücke gefunden wurden, könnten sich die Bauarbeiten nun verzögern. Da die historischen und damit denkmalgeschützten Steine unter der neuen Brückendecke erhalten werden sollen, müssen die anstehenden Leitungsarbeiten umgeplant werden.

Ganz im Zeitfenster liegen die Verantwortlichen hingegen auf der Altstädter Seite, wie Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Grüne) und Reinhard Koettnitz, Leiter des Straßen und Tiefbauamtes bei einer Baustellenbegehung am vergangenen Mittwoch versicherten. Das neue Betongewölbe mit seinen optisch auffälligen Matritzen unter dem ersten Brückenbogen sei so gut wie fertiggestellt und soll nun am Wochenende abgestrahlt werden. Deshalb bleibt das Terrassenufer bis Montag 5 Uhr gesperrt.

Kostenexplosion und teure Umplanung?

Auch reagierten der Baubürgermeister und der Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes auf die in der vergangenen Woche von vielen Dresdner Medien herbeigeredete „Kostenexplosion“. „Die gibt es nicht“, so Koettnitz. Demnach umfasse das Budget für die Augustusbrücke nach wie vor 24,9 Millionen Euro. „Genau die gleiche Summe, die 2015 schon auf meinem Schreibtisch lag“, so der Amtsleiter.

Doch durch den Fund der romanischen Brückenreste werden komplizierte Umplanungen nötig. Die vorgesehenen Gas-, Wasser-, Strom- und Versorgungsleitungen müssen nun zwischen den Brückenresten und dem Fundament des Narrenhäusels verlegt werden. Deshalb sind zusätzliche Kosten unausweichlich. Wie viel genau, konnte Koettnitz vergangene Woche aber nicht nennen. „Das wäre zu diesem Zeitpunkt unseriös“, sagte er. Auch ob sich die Umplanung auf das für 2020 vorgesehen Bauende (Die Rampe auf der Neustädter Seite soll bereits 2019 fertig sein) auswirkt, ist noch offen. (sbu)

Die vermuteten Überreste der romanischen Brücke aus dem 13. Jahrhundert auf der Neustädter Seite. Foto: Sebastian Burkhardt
Die vermuteten Überreste der romanischen Brücke aus dem 13. Jahrhundert auf der Neustädter Seite. Foto: Sebastian Burkhardt

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