Jeden Tag drei Unfälle auf der A 4

Die Strecke zwischen Dresden und Dreieck Nossen gehört zu den unfallträchtigsten in Sachsen. 2017 hat dort die Polizei 1 025 Unfälle registriert, 175 Personen wurden dabei verletzt. Mehrmals täglich im Durchschnitt kommt es zu Zusammenstößen auf diesem Autobahnabschnitt. Die Zahl der Unfälle ist seit Jahren steigend. Waren im Jahr 2014 noch 770 Zusammenstöße registriert worden, waren es ein Jahr später
schon 780. 2016 wuchs die Zahl auf 997 an. Ob in diesem Jahr der bisherige Rekordwert aus dem Vorjahr überboten wird, lässt sich noch nicht sagen.

Bis Ende Juni zählte die Polizei 468 Verkehrsunfälle. Dass es in dem Abschnitt besonders häufig kracht, zeigt ein Vergleich mit dem wesentlich längeren Teilstück zwischen Dresden und Görlitz. Dort gab es im
vergangenen Jahr 667 Unfälle. Tendenz steigend.

Die Ursachen: Mehr Verkehr und Unachtsamkeit

Unbestritten habe der Fahrverkehr auf der Autobahn zugenommen. Damit einhergehend sei auch ein Anstieg von Unfällen zu verzeichnen, sagt der Dresdner Polizeisprecher Marko Laske. Seiner Einschätzung
nach sind vor allem die vielen Baustellen und unachtsamen Fahrer in dem Abschnitt problematisch. „Unfälle, bei denen Fahrzeugführer ins Stauende fahren, sind gegenwärtig“, so Laske. Am gefährlichsten ist es am
Dreieck Dresden-Nord – mit einer deutlichen Tendenz. Im Jahr 2016 gab es dort sechs Unfälle mit Verletzten, 2017 waren es zwölf.

Gegenmaßnahmen: Schilder, Tempolimit, Ausbau

Dort hat die Unfallkommission eine klare Ursache ausgemacht. Von der A 13 kommende Autos fahren zunächst auf einer Extraspur, die dann auf die A 4 führt. Das Problem: Lkw-Fahrer, die schon auf der A4 unterwegs sind, übersehen des Öfteren jene Wagen, die rechts neben ihnen fahren. Am Dreieck Dresden-Nord stehen deswegen Hinweistafeln, die davor warnen. Bei allen anderen Unfallschwerpunkten wurde die erlaubte Höchstgeschwindigkeit abgesenkt, um die Stellen zu entschärfen. Zwischen den Dreiecken Dresden-Nord und Dresden-West darf nur noch Tempo 100 gefahren werden. Außerdem drängt der Freistaat auf einen Ausbau der Autobahn 4. Noch in diesem Sommer wird das sächsische Verkehrsministerium nach Angaben des Ministers Martin Dulig (SPD) den Antrag stellen, das Bauvorhaben doch noch in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Geplant ist ein Ausbau der wichtigsten Ost-West-Route zwischen Dresden und Burkau auf sechs Spuren, zwischen Dresden und Nossen sogar auf acht Spuren. (DAWO)

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