Rosengarten: Container oder Kontrollen gegen den Müll?

Wer morgens zu früh beispielsweise auf dem Alaunplatz, an den Elbufern oder im Großen Garten unterwegs ist, findet dort oft noch vor den Mitarbeitern der Stadtreinigung die schnöden Reste diverser Privatpartys: schmuddlige Pizzakartons, benutzte Einweggrills, pfandfreies Leergut.

Problem: Am Elberadweg etwa gibt es nicht genug Müllbehälter. Zwischen Marienbrücke und Diakonissenkrankenhaus befinden sich neben 25 normalen Papierkörben zwölf unterirdische 800-Liter-Behälter. Allerdings sind deren Einwürfe regelmäßig verstopft, beispielsweise mit Einweggrills. „Ein Problem sind offenbar die sehr kleinen Einwurfschlitze“, so Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne). Besonders wenige Mülleimer gibt es unterhalb des Rosengartens. Gerade dort wäre aber ein ganzer Container sinnvoll, findet Grünen-Fraktionschef Thomas Löser. „Freitags hinstellen und sonntags wieder abholen, um zu vermeiden, dass der Müll breitgetragen wird“, schlägt er vor. Ein hübsch bemalter Container könnte so platziert werden, dass er kaum auffällt. Löser hat als Standort nahe der Stierskulptur „Ani-Mal“ im Auge.

Flutschutz geht vor

„Die Vermüllung im Rosengarten haben wir bei der Grünflächenpflege ständig vor Augen“, so Jähnigen. Doch grundsätzlich gelte im Überflutungsgebiet, dass die Zahl der Papierkörbe auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt bleiben müsse. Außerdem müssten diese hochwasserangepasst gebaut sein, also kaum Widerstand bieten, damit bei Flut kein Schwemmgut hängen bleibt. „Das leuchtet mir nur bedingt ein“, sagt Löser. Ein Elbe-Hochwasser überrasche die Stadt nicht über Nacht. Es bliebe genug Zeit, die Container abzuholen.

Beispiel Alaunplatz

Am Beispiel des Alaunplatzes rechnet das Rathaus vor, dass Container allein nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätten. Zwar sei die Menge des Abfalls, der von der Wiese gelesen werden muss, zurückgegangen, aber nur leicht. Rund 366 Kubikmeter Müll waren es 2013, im Vorjahr sammelten die Mitarbeiter 332 Kubikmeter auf. Hinzu kämen die Kosten, so Jähnigen. Für den Alaunplatz würde die Stadt 21 000 Euro ausgeben. Das schließt regelmäßige Kontrollen und eine Imagekampagne zur Einhaltung von Ordnung und Sauberkeit ein. Diese wirbt, den eigenen Müll wieder mitzunehmen. Solche Kampagnen seien auch für die Elbwiesen vorstellbar, wenn es dafür Geld gebe, so die Umweltbürgermeisterin.

Neben Containern wären auch stärkere Kontrollen durch das Ordnungsamt denkbar. Schon jetzt würden die Mitarbeiter auf ihren Streifen darauf hinweisen, dass der Müll ordnungsgemäß entsorgt werden muss, so Jähnigen. Wer mitten auf der Wiese statt auf ausgewiesenen Plätzen grillt, muss mit einem Bußgeld rechnen. „Aber natürlich kann keine Bewachung einzelner Personen rund um die Uhr stattfinden.“

Appelle und Kampagnen Dresden hat bereits eine Kampagne gegen Coffee-to-go-Einwegbecher auf den Weg gebracht und wirbt für Mehrwegbecher – um Rohstoffe zu sparen und Müll zu vermeiden. Manche Händler geben Rabatte bei mitgebrachten Gefäßen.

Für Einweggrills sei derzeit nichts geplant, heißt es beim Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. „Verkauf und Einsatz von Einweggrills machen nicht an Stadtgrenzen halt.“ Zudem würden sie auch zu Hause genutzt. Mit Händlern sucht bislang nur Ortsamtsleiter René Barth das Gespräch. Ihm geht es um Rücknahme von Pizzakartons. Da sie nicht in die kleinen Öffnungen der Abfallkörbe passen, stapeln sie sich oft daneben. Aus anderen Städten wird berichtet, dass manche Lieferfahrer die Kartons gleich wieder mitnähmen.  (S. Rahrisch, ug)

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