Drachenfreunde haben im Herbst viel Freude

Bunte Drachen in allen Variationen bevölkern Dresdens Wiesen. (Foto: pixabay)
Bunte Drachen in allen Variationen bevölkern Dresdens Wiesen. (Foto: pixabay)

Wer einen Drachen steigen lassen will, sollte dafür möglichst ebene, Hindernisfreie Flächen wählen. Denn in der Hitliste der Herbstvergnügen steht das Drachensteigen ganz weit oben: Die Jahreszeit punktet mit klarer Luft, stärkeren Brisen, noch angenehmen Temperaturen und abgeernteten, weithin freien Feldern. Beste Bedingungen also, um die bunten, fantasievollen Flieger in die Höhe zu schicken und sie unterm Himmel schaukeln zu lassen. Genau deshalb begeistern sich bis heute nicht nur kleine Kinder für die zappelig umherflatternden Drachen sondern auch viele Erwachsene basteln akribisch an ihrem individuellen Fluggefährt.

Wie fast alle Hobbys kann man auch das Drachensteigen heute zur Perfektion treiben – zum Beispiel mit hochwertigen Materialien und aufwendigen Manövriereinrichtungen. Doch den meisten Kindern genügt für ihren Herbstspaß ein einleiniges, ungelenktes Fluggerät. Als klassische, in Europa am weitesten verbreitete Form gilt noch immer das Drachenviereck (Deltoid); es sind aber auch andere Varianten möglich. In seiner einfachsten Ausführung besteht ein Drachen aus einem Segel, welches durch ein Gestänge aufgespannt wird, und von einer daran befestigten Leine gehalten werden kann. Das Ganze wird so in den Wind gestellt, dass durch das Anströmen der Luft ein aerodynamischer Auftrieb entsteht. Wichtig ist dabei eine möglichst gleichmäßige Strömung: Bäume, Sträucher und Gebäude sorgen für unerwünschte Wirbel; zudem kann sich ein niedersinkender Drachen darin verfangen.

Experten empfehlen daher möglichst ebene Flächen, in denen der „Pilot“ mindestens 250 Hindernisfreie Meter  gegen und 100 mit dem Wind zur Verfügung hat. Solche Plätze gibt es in Dresden vor allem auf den Elbwiesen und auf den Höhen am Stadtrand wie in Gompitz oder im Schönfelder Hochland. Beliebt ist ebenso der Hang gegenüber der Hummelmühle im Lockwitztal bei Kreischa.

Wo dennoch Gefahren lauern

Nicht nur ungeeignet, sondern sehr gefährlich sind dagegen Wiesen und Felder mit Hochspannungsmasten oder solche in der unmittelbaren Umgebung von Flughäfen. Die Leine eines Drachens darf nicht länger als 100 Meter sein und muss bei einem aufkommenden Gewitter sofort eingezogen werden, weil sie – vor allem bei Feuchtigkeit – Strom leiten kann. Passionierte Drachen-„Piloten“ sollten zudem über eine Haftpflichtversicherung nachdenken.

Während das Drachensteigen als Hobby nichts an Popularität eingebüßt hat, ist das Selberbauen zum Teil aus der Mode gekommen – denn die Eigenkreationen aus Holz und Papier fliegen oft schlecht oder gar nicht. Ungeübten ist ein Fertigbausatz zu empfehlen: Das Ergebnis steigt bestimmt und lässt sich nach dem Zusammensetzen dennoch individuell gestalten. (Birgit Hilbig)

Veranstaltungstipp:
Wer möchte, kann am morgigen Sonntag auf den Elbwiesen im Stadtteil Dresden Johannstadt seine Drachen steigen lassen. Die Drachenfreunde Dresden e.V. präsentieren verschiedene Großdrachen, Gaukler und Musiker entführen alle Besucher mit Musik und Tanz in Drachentraditionen aus aller Welt. Jeder mit und ohne eigenem Drachen ist willkommen mit zu feiern.
13. JohannStädter Drachenfest, 11 Uhr,
auf den Elbwiesen am Fährgarten Johannstadt. Der Eintritt ist kostenfrei.

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