Dresden hat nun zwei Mini-Urwälder fast mitten in der Stadt

Erlaubtes Verwildern–in Dresden bekommt der Wald besonderen Schutz. (Foto: Thessa Wolf)
Immer mehr Bäume bekommen Probleme, weil es aktuell so selten regnet. Die IG Bau schlägt Alarm. // Foto: Thessa Wolf

In Dresden-Wilschdorf und in Helfenberg gibt es künftig so genannte Prozessschutz-Flächen. Schwarzspecht, Waldkauz und Juchtenkäfer werden sich freuen. Ihr Zuhause steht damit jetzt unter besonderem Schutz. Der „Kucksche-Wald“ Dresden-Helfenberg im Schönfelder Hochland wurde von der Stadt zu einer Prozessschutz-Fläche erklärt. Dahinter verbirgt sich, dass dort keine menschlichen Eingriffe erfolgen, mit Ausnahme von Verkehrssicherungsmaßnahmen an den Wanderwegen. Der Eichen- und Buchenwald „An der Kucksche“ ist über 130 Jahre alt und Teil des Naturschutzgebietes „Dresdner Elbtalhänge“.

Nun kommt noch der Extra-Prozessschutz.

Den Plan für die Waldbewirtschaftung des 4,8 Hektar großen Kommunalwaldes hatte der Dresdner Stadtrat Ende August beschlossen. Auch eine weitere Schutzfläche wurde beschlossen: 2,5 Hektar am Waldhof in Dresden-Wilschdorf. Es sei nicht genau vorhersehbar, wie sich die Areale entwickeln würden, sagte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen. „Überalterung und Zerfall des Baumbestandes, Sturm, Trockenheit und Insektenbefall werden Spuren hinterlassen“, schätzt sie. An lichten Bereichen, die durch Stürme oder durch den natürlichen Absterbeprozess von Bäumen entstehen, werde sich der Wald auf natürliche Weise verjüngen. „Wie in einem Urwald können die Bäume ein hohes Alter erreichen, absterben und neuen Baumgenerationen Platz machen.“

„Unterschlupf“ für 1.000 Käferarten

Fakt ist: Für die Artenvielfalt sind alte Wälder sehr wichtig. Denn in und an älteren Bäumen bilden sich zunehmend Höhlen und rissige Borke. Auf solche Strukturen haben sich viele Tiere spezialisiert. So leben von den etwa 5800 in Deutschland einheimischen Käferarten rund 1.000 im und vom Holz oder von holz-bewohnenden Pilzen. Dazu kommen zahlreiche Vertreter anderer Gruppen von Insekten und Gliedertieren aber auch von Vögeln und Säugetieren. Auf Totholz können zahlreiche Pilze, Flechten und Moose gedeihen. (DAWO!)

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