Sehenswerte Sonderschau in Dresden

Schon Carl Eschebach sammelte hier Gemälde, heute zeigt die Volksbank in der Villa am Albertplatz junge Dresdner Kunst. Die aktuelle Ausstellung bestreitet Karen Gäbler. (Foto: Una Giesecke)

Tintoretto und Tizian, eine Dresdnerin schafft surreale Erinnerungsmalerei.

In Karen Gäblers Bildern begegnen uns die Alten Meister, Streetart, Nachbarn. Die großformatigen Gemälde in der aktuellen Sonderschau des Bankhauses am Albertplatz berühren das Publikum sichtlich. An den Wänden hängen konkrete Porträts: Kinder, Frauen mit Einkaufstüten, Jogger, die Künstlerin selbst. Den Malstil vergangener Epochen hat die 44-jährige Absolventin der Kunsthochschule mit Pop-Kultur und Traumsequenzen gemixt. Goyas Blatt „Der Schlaf der Vernunft weckt Ungeheuer“ von 1797 zitiert Karen Gäbler in ihrem Ölbild „Schatten der Vernunft“ von 2016. Ihre zeitgenössischen Auslegungen historischer Sujets wirken mal augenzwinkernd wie der „Frühling“ mit Blick ins Smartphone, mal verstörend wie die „Änderungsschneiderei“ aus einzelnen Körperteilen. Wird hier die Genschere angesetzt? Zum Guten oder Bösen? mal rätselhaft, mal beklemmend verträumt. Zur Ausstellungseröffnung kamen gefühlt 200 Kunstfreunde und Nachbarn – Karen Gäbler hat ihr Atelier in der Neustadt – und lauschten der Laudatio von keinem Geringeren als Dr. Harald Marx. Darin unterstrich der ehemalige Direktor der Dresdner Gemäldegalerie das beeindruckende technische Können der Malerin, die magisch-surreale Aufladung ihrer Werke und lobte diesen „besonderen Klang in der Dresdner Malerei“. (Una Giesecke)


bis 7. Juni, Mo./Mi., 9 – 16 Uhr, Di./Do., 9 – 18 Uhr, Fr., 9– 13 Uhr, Eintritt frei

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