Wildwiesen-Labyrinth am Dresdner Georgplatz eröffnet

Kräuter und Blumen neben dem Labyrinthstein machen den Rasenplatz zu einem lebendigen Ort der Begegnung.

Zur Einweihung des neuen Labyrinthplatzes in Dresden waren am 4. Mai viele bunte Schirme zu sehen. Den Pflanzen tat der Regen gut. Foto: Una Giesecke

Dresden. Bei strömendem Regen eröffneten am Sonnabend, dem 4. Mai, rund 30 Tapfere einen Labyrinth-Platz am Georgplatz. Auf dem spitzen Winkel zwischen St. Petersburger Straße und Bürgerwiese wachsen nun Wildwiesenblumen und Kräuter auf der kreisförmig eingefassten Fläche. Diese setzt bereits zu Beginn der zweiten Vegetationsperiode mit ihrer Artenvielfalt an Pflanzen und Insekten einen üppigen Kontrapunkt zum umgebenden grünen Kurzrasen. 

Am Eingang zu den gewundenen Trampelpfaden steht die Sandsteinskulptur „Labyrinth – Lebensweg“ von Monika Sztrányay von 2012. Nachdem das Werk einer Baustelle an der Kreuzkirche weichen musste, erklärte die Künstlerin am neuen Standort die Darstellungen organischer Fruchtbarkeitsformen wie Keime und Blüten. Das darauf angebrachte farbig markierte Symbol stammt von Agnes Barmettler aus der Schweiz. Sie ist Mitbegründerin öffentlicher Labyrinthplätze und Pionierin dieser internationalen Bewegung. Weitere Labyrinthorte zeigen die folierten Bild- und Texttafeln vor Ort, zudem sind historische Aufnahmen vom Georgplatz zu sehen.

Wo bis zum 13. Februar 1945 Wohnhäuser standen, deren Trümmer vielleicht noch unter dem Gras liegen, hatte der Trägerverein Frauenbildungshaus Dresden e.V. seit zwei Jahren dieses Stück Stadtraum unter seine Fittiche genommen und lebendig gestaltet. Unterstützt wurden die Ehrenamtlichen von der Fördergesellschaft Gartenbau Sachsen mbH, vom Amt für Stadtgrün und mit privaten Spenden. Auch künftig wollen die „grünen Daumen“ unter den Vereinsleuten die entstandene Oase pflegen, falls sich ökologische Ungleichgewichte einstellen sollten. 

Denn dass alles seine Zeit des Kommens und Gehens hat, ist ein Kernaspekt des Labyrinths. Seinen Sinngehalt als Zeichen für Umsicht und Respekt, Toleranz und Mitgefühl betonte die Dresdner Initiatorin Bettina Melzer in ihrer Rede: „Es muss aus dem Herzen kommen, sonst bleibt es ein leeres Symbol.“

Text und Foto: Una Giesecke

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