Auf zur Igel-Stadtpartie: in die Albertstadt

Die Garnisonkirche, 1900 geweiht, war die erste Simultankirche mit durch Mauern getrennten Altarräumen. (Foto: Rainer Nitzsche)

Militär und Zivilisten – ein Rundgang durch Dresdens Kasernen- und Garnisonsstadt.

Nach Gründung des Deutschen Reichs 1871 entsteht auf dem Gebiet zwischen Äußerer Neustadt und Dresdner Heide eine Militärstadt für 20 000 Soldaten. Deren Zentrum bildet der Gebäudekomplex rings um das Arsenalhauptgebäude, das heutige Militärhistorische Museum der Bundeswehr (MHM) am Olbrichtplatz. Seit seiner Sanierung ab Mitte der 1990er Jahre dominiert nun zivile Nutzung durch Verwaltung, Kultur und Dienstleistungsbetriebe das ehemalige Kasernen- viertel mit den zugehörigen Heereseinrichtungen. Im 1878 herausgegebenen Buch „Die Bauten von Dresden“ wird im Abschnitt „Gebäude für militärische Zwecke“ ausgeführt, warum diese aus dem Gebiet der Altstadt und Inneren Neustadt weichen mussten: „Da nun aber nach dem französischen Feldzuge die alten Casernen-, Depot- und Betriebsräume qualitativ und quantitativ den reglementarischen Bestimmungen sowie den Anforderungen der Neuzeit durchaus nicht mehr zu entsprechen vermochten und da dieselben höchst wertvolles Bauterrain im Innern der Stadt einnahmen, so beschloss die Staatsregierung … die sämtlichen alten Militär-Etablissements außerhalb der Stadt zu verlegen …“. Dieser Beschluss war die Geburtsstunde der heutigen Albertstadt.
In mehreren Bauphasen entstanden ab Frühjahr 1873 auf einem Areal von 360 Hektar nicht nur Kasernenbauten. Neben einem Lazarett, Verpflegungsanlagen sowie Wasser- und Elektrizitätswerk verfügte eine der größten Garnisonen Deutschlands auch über ein eigenes Kirchengebäude, das einen großen evangelischen und einen kleineren katholischen Altarraum vereinte.

Rote Armee und NVA

Bereits im Ergebnis des Ersten Weltkriegs wurden einige Gebäude einer zivilen Nutzung zugeführt. Nach 1945 nutzten die Rote Armee und die bewaffneten Organe der DDR große Teile der Albertstadt.
Zu den wenigen heute noch militärisch genutzten Objekten gehört neben dem Areal der Offizierschule des Heeres auch das erwähnte in der ersten Bauphase an zentraler Stelle errichtete Arsenal, das zwischen 2004 und 2011 nach Plänen des Architekten Daniel Libeskind zum Leitmuseum der Bundeswehr umgebaut wurde und mit 10 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche alle anderen Dresdner Museen übertrifft.
(Rainer Nitzsche)


Termine
16. Juni, 14 Uhr und 20. Oktober, 11 Uhr

Start ist immer an der Haltestelle der Straßenbahnlinie 13 Alaunplatz
Karten gibt’s zu 8/6 Euro ohne Anmeldung am Treff.
Weitere Infos gibt es auch unter: www.igeltour-dresden.de

 

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