Startschuss für den Dresdner Elbtunnel

2 Jahre ist der Spatenstich nun her: v.l. n. r.: Norbert Gassel, Projektleiter DREWAG, Frank Brinkmann, Geschäftsführer DREWAG, Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Michael Daehn, Geschäftsführer Eiffage, Gerd Kaulfuß, (Geschäftsführer DREWAG NETZ) (Foto: Volker Bellmann/Archiv)

Mit dem Spatenstich begann der Bau des ersten begehbaren Elbtunnels in Dresden in knapp sieben Metern Tiefe unter der Elbe.

Den ersten Spatenstich führten die Geschäftsführer der DREWAG und DREWAG NETZ gemeinsam mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert und dem Geschäftsführer des Bauausführenden aus.
Bereits im Sommer 2017 begann die DREWAG mit dem umfangreichen Projekt zum Fernwärmeausbau in Pieschen. Dabei geht es um die Verlegung einer neuen Hauptfernwärmeleitung von der Semperoper über eine Elbquerung unterhalb der Marienbrücke zum Elbufer der Leipziger Vorstadt und bis zum Heizkraftwerk Mickten. Durch den Zickzack-Verlauf der Hauptleitung und zahlreicher Nebenleitungen wird der größte Teil Pieschens bis 2021 mit Fernwärme erschlossen. DREWAG-Geschäftsführer Frank Brinkmann betont: „Der Anschluss des Stadtteils an das Fernwärmenetz ist ein zentraler Baustein unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Der Ausbau und die Verdichtung des Fernwärmenetzes sind auch maßgeblich, um die städtischen Klimaschutzziele zu erreichen. Für den dazu notwenigen Elbtunnel haben wir heute mit dem ersten Spatenstich einen wichtigen Meilenstein erreicht.“
Allein durch den Fernwärme-Anschluss dieses Gebietes werden jährlich mehr als 3 200 Tonnen Kohlendioxid weniger in die Luft geblasen. Der Großteil der Fernwärme wird im Gasturbinenheizkraftwerk an der Nossener Brücke jenseits der Elbe produziert, das mit umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung die Abwärme der Stromproduktion nutzt. Derzeit ist die Neustädter Elbseite nur durch eine Haupttrasse mit dem Heizkraftwerk Nossener Brücke und Reick verbunden, die in der Carolabrücke verläuft. Diese Verbindung kommt aber langsam an ihre Grenzen. Deshalb ist der Tunnel ein Stück elbabwärts von der Marienbrücke geplant.
Der erste Abschnitt erstreckt sich vom Probebühnengebäude der Semperoper bis zum Volksfestgelände unterhalb der Marienbrücke. Dort schließt sich der zweite Abschnitt, der Elbdüker, an. Dieser unterquert die Elbe und wird rechtselbisch in Höhe Uferstraße in die dort vorhandene Fernwärmetrasse eingebunden. Hier soll Dresdens erster begehbarer Elbtunnel für die neue Trasse gebaut werden, begehbar aber nur für Spezialisten, die die Leitungen und Armaturen überprüfen oder instand setzen. Geplant ist eine Röhre mit 3,20 Meter Außendurchmesser aus Stahlbeton-Fertigteilen.
Am Volksfestgelände an der Pieschener Allee wird die Startgrube errichtet. Sie wird 22 Meter tief und besteht aus einem gewaltigen Stahlbetonkasten. Danach entsteht gegenüber am Neustädter Elberadweg die Zielgrube. Ist die vier Meter starke Bodenplatte unterm Volksfestgelände fertig, kommt die Stunde der Tunnelbohrmaschine. Deren Werkzeug ist eine 3,20 Meter große rotierende Schneide. Damit werden Erde und Fels knapp sieben Meter unter der Elbsohle abgetragen, mit hohem Wasserdruck ausgespült und durch Pumprohre abtransportiert. So können bis zu zehn Meter Vortrieb pro Tag erreicht werden. Parallel drückt eine Hydraulik-Presse die Betonfertigteile hinter der Tunnelbohrmaschine in die Röhre. Ist diese fertig, werden die beiden Fernwärmerohre verlegt und die technische Ausrüstung installiert. Die Fertigstellung ist Ende November 2020 geplant. 4.500 Wohnungen sollen künftig in Pieschen mit Fernwärme beheizt werden. Die Gesamtmaßnahme kostet rund 41 Millionen Euro, der Bau des Elbtunnels neun.

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