Demo gegen Rechtsruck in Dresden

Mitglieder des Bündnisses "Unteilbar" bei einer Kundgebung in Berlin. Quelle: Paul Zinken/dpa

Die am 24. August stattfindende „Unteilbar“-Demo erfährt bundesweite Unterstützung. Auch Schauspielerin Corinna Harfouch, Schriftstellerin Carolin Emcke und der „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch haben bereits zugesagt.

Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen wollen Tausende Menschen gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft auf die Straße gehen. Zu der bundesweiten #Unteilbar-Demonstration seien allein in Dresden 25.000 Teilnehmer bereits angemeldet, sagte einer der Sprecher des #Unteilbar-Bündnisses, Ario Mirzaie, am Dienstag in Berlin.

Als Rednerinnen und Redner in Sachsens Landeshauptstadt erwartet werden unter anderem die Schriftstellerin Carolin Emcke, der „Lifeline“-Kapitän Claus-Peter Reisch von der Seenotrettungsorganisation Mission Lifeline sowie die Anwältin im NSU-Prozess, Seda Basay-Yildiz. Unterstützung komme auch von weiteren Initiativen, Gewerkschaften oder Privatpersonen aus ganz Deutschland.

Auch die ostdeutsche Schauspielerin Corinna Harfouch macht sich für die Demonstrationen in Dresden gegen einen Rechtsruck stark. Sie persönlich habe das letzte Mal im Wendejahr 1989 an einer Demonstration teilgenommen. In Dresden wolle sie wieder demonstrieren, weil sie sich wegen der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft sorge. „Die Situation ist wirklich gefährlich“, sagte die 64-Jährige. Zugleich mahnte sie, dass Menschen mit unterschiedlichen politischen Meinungen im Gespräch bleiben müssen. „Ich will keine gespaltene Gesellschaft“, sagte Harfouch.

Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, verwies darauf, dass die Menschen im aktuellen sozial-ökologischen Transformationsprozess besser begleitet werden sollten. „Man muss den Menschen die Angst nehmen“, damit rechte Demagogen diese Angst nicht ausnutzen könnten. Die IG Metall stehe als Gewerkschaft für ethnische und kulturelle Vielfalt und gegen Rassismus, Sexismus und Nationalismus. Deshalb unterstütze sie die Demonstration in Dresden.

Lena Kittler, Mitorganisatorin der sogenannten Marktplatztour, die unter dem Motto #WannWennNichtJetzt für gesellschaftliche Toleranz derzeit durch Sachsen, Brandenburg und Thüringen tourt, berichtete, dass viele zivilgesellschaftliche Initiativen nach der Landtagswahl in Sachsen womöglich „mit noch mehr Gegenwind“ aus dem rechten Spektrum rechnen. Dennoch werde das Engagement gegen rechts weitergehen.

„In Ostdeutschland gibt es viele Menschen, die sich für eine solidarische und freie Gesellschaft einsetzen“, betonte Susann Riskevon der Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V. Ein steigender Einfluss der AfD und vergleichbarer Organisationen verstärke jedoch „die Politik der Angst und den Hass in der Gesellschaft“. Dresden sei zum Symbol des rechten Hasses geworden. Sie rief bundesweit alle interessierten Menschen auf, mit der Teilnahme an der Demonstration ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz in Sachsens Landeshauptstadt zu setzen.

Das #Unteilbar-Bündnis hatte im Oktober 2018 in Berlin eine Großdemonstration gegen einen Rechtsruck in der Gesellschaft organisiert, an der eine Viertel Million Menschen teilnahmen. Zuletzt gab es mehrere regionale Kundgebungen dieser Art. Die am 24. August in Dresden geplante Demonstration soll nach Veranstalterangaben der Höhepunkt des sogenannten „Sommers der Solidarität“ werden.

Die wichtigsten Infos zur Demo

Was? #Unteilbar-Demonstration in Dresden
Wann? 24. August um 12 Uhr auf dem Altmarkt. Um 13 Uhr beginnt die Auftaktkundgebung. Der Demonstrationszug läuft von 14 bis 17 Uhr. Die Abschlusskundgebung findet zwischen 17 und 22 Uhr auf der Cockerwiese statt.

Mehr Infos gibt es hier: www.unteilbar.org

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