Ausstellung „Neue Mitten“ öffnet am 3. Februar

Serie „All time is all time“, Foto: Ivan Blazhev

Am Montag, 3. Februar 2020, eröffnet Oberbürgermeister Dirk Hilbert 19 Uhr in der Galerie 2. Stock im Neuen Rathaus, Dr.-Külz-Ring 19, die Ausstellung „Neue Mitten. Fotografie aus Skopje und Dresden“. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage von dem Flötenduo Hanna Barnkoth und Franziska Heineck vom Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden.

Die Ausstellung zeigt bis zum 27. März Fotografien von Ivan Blazhev, Aleksandar Kondev und Matthias Schumann aus verschiedenen Serien, die bei ihren Aufenthalten in der jeweiligen Partnerstadt bzw. in ihrer Heimatstadt aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Dresden und Skopje entstanden sind. Ivan Blazhev und Aleksandar Kondev leben in der mazedonischen Hauptstadt Skopje, Matthias Schumann in Dresden. Mit ihren jetzt ausgestellten Werken präsentieren die drei Fotografen, die zur Eröffnung anwesend sind und in ihre Ausstellung einführen, ein breites bildnerisches Panorama mit vielen Facetten der beiden Städte und ihrer Bewohner. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Architektur als Träger des urbanen kulturellen Gedächtnisses.

Neben seinen an der Street Photography geschulten Menschenbeobachtungen in beiden Städten zeigt der mazedonische Fotoveteran Aleksandar Kondev Fotografien der Frauenkirche, die er über zwei Jahrzehnte immer wieder besuchte, als Symbol für den Zusammenhalt der Menschen über die Stadtgesellschaft hinaus in zeitlos wirkenden Schwarzweiß- und Farbaufnahmen.  

Dem gegenüber ist von Ivan Blazhev – inspiriert von der Lektüre des Dresden-Buches „Schlachthof fünf“ von Kurt Vonnegut  – eine Lochkamera-Serie zu sehen, die mit unserer Wahrnehmung von historischen oder vermeintlich historischen Gebäuden spielt. Außerdem werden Teile seiner Portraitserie „Gesichter einer Stadt“ über junge Menschen in Skopje und Teile seines Fotoessays „Drei Uhr morgens“ zu sehen sein.

Durch die fotografische Neukombination architektonischer Details wichtiger modernistischer Gebäude beider Städte arbeitete der Dresdner Fotograf Matthias Schumann in der Serie „concrete memories“ skulpturale Qualitäten von Bauwerken der Dresdner Nachkriegsmoderne und des brutalistischen Stils in Skopje heraus und lädt damit die Betrachter ein, diese Architekturepoche der 1960er bis 1980er Jahre mit neuen Augen zu sehen.

Dresden und Skopje

Dresden und die nordmazedonische Hauptstadt Skopje blicken auf eine über fünfzigjährige Städtepartnerschaft zurück. Auslöser war ein tragisches Ereignis:  Am 26. Juli 1963 wurde Skopje von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht, bei dem mehr als 1 000 Menschen ihr Leben und etwa drei Viertel der Bevölkerung ihr Obdach verloren. Unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und mit internationaler Unterstützung aus über 80 Ländern wurde die jugoslawische Stadt wiederaufgebaut. Auch die junge DDR schickte eine Delegation des Roten Kreuzes, das seinen Sitz in Dresden hatte. Die humanitäre Kooperation mündete 1967 in eine Städtepartnerschaft. Daran erinnert auch eine der neuen Straßen im Westen von Skopje – sie trägt als Dank den Namen Drezdenska.

Skopje wurde in den darauffolgenden Jahrzehnten in neuem nachkriegsmodernistischen Stil wiederaufgebaut, bevor in den vergangenen zehn Jahren die Innenstadt durch das Projekt „Skopje 2014“ aufs Neue einer radikalen Schönheitsoperation unterzogen wurde.

Geöffnet ist die Galerie 2. Stock montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, außer an Feiertagen. Der Eintritt ist frei.

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