Handball-Bundesliga beschließt Abbruch der Saison

Der HC Elbflorenz erwartet am 12. November den Dessau-Rosslauer HV 06 in der BallsportArena. © dpa
Der HC Elbflorenz.. © dpa

Die Corona-Pandemie zwingt Handball-Bundesligen zum vorzeitigem Saisonabbruch.

Köln, 21. April 2020 – Die Saison 2019/20 der 1. und 2. Handball-Bundesliga wird mit sofortiger Wirkung beendet. Die Entscheidung für den Abbruch trafen die 36 Profiklubs im Umlaufverfahren gemäß Covid-19-Abmilderungsgesetz mit sehr deutlicher Mehrheit. Mit dem Abbruch der 54. Saison reagiert der deutsche Profihandball auf die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Die Mitgliederentscheidung für den Abbruch der 54. Saison macht den Weg frei für die Bewertung der vorzeitig beendeten Spielzeit durch das achtköpfige Präsidium der Handball-Bundesliga e. V. Die hierfür herangezogene Abbruchtabelle wurde nach eingehender juristischer Prüfung auf Basis der Quotientenregel erstellt (Pluspunkte am 12. März 2020, dividiert durch Anzahl absolvierter Spiele mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entscheidet die Tordifferenz). Hieraus ergeben sich folgende Wertungen:

➢ THW Kiel ist als Tabellenerster „Deutscher Meister“ der Saison 2019/20
➢ SG Flensburg-Handewitt ist Tabellenzweiter und dadurch ebenfalls für die Champions League 2020/21 qualifiziert
➢ Die Tabellenplätze 3-5 berechtigen zur Teilnahme an der Euro League (vorher EHF Cup) 2020/21. Qualifiziert sind SC Magdeburg, TSV Hannover-Burgdorf, Rhein-Neckar Löwen)
➢ HSC 2000 Coburg ist Meister der 2. Handball-Bundesliga
➢ Aufsteiger in LIQUI MOLY HBL: HSC 2000 Coburg und TUSEM Essen (Zweitplatzierter)
➢ Absteiger-Regel: Es gibt keine sportlichen Absteiger aus der 1. und 2. Handball-Bundesliga
➢ Aufsteiger aus 3. Ligen: Nach Abstimmung mit dem Deutschen Handballbund steigen statt wie im Grundlagenvertrag vorgesehen drei Teams, in der kommenden Saison vier Klubs aus den vier 3. Ligen in die 2. HBL auf

Zum jetzigen Zeitpunkt würde sich durch obige Saisonbewertung eine Aufstockung der LIQUI MOLY HBL von 18 auf 20 Klubs sowie in der 2. Handball-Bundesliga von 18 auf 19 Klubs ergeben (HSG Krefeld hatte keine Lizenz erhalten und steht als Absteiger aus der 2. HBL fest).
Liga-Präsident Uwe Schwenker: „Die vorrangige Aufgabe für uns alle bleibt es, die Infektionsrate weiter und stabil nach unten zu drücken. Nur mit äußerster Disziplin werden wir das Coronavirus in den Griff bekommen. Natürlich hätten wir unsere Saison liebend gerne zu Ende gespielt. Dafür haben wir alles getan, aber die Corona-Pandemie lässt dies derzeit
einfach nicht zu. Ein Wiedereinstieg zu einem noch späteren Zeitpunkt ist nicht mehr machbar, da das Zeitfenster, das uns bis zum 30. Juni bleiben würde, zu klein wäre, um den Spielern auch nur annähernd die Chance zu geben, sich im Trainingsbetrieb auf den harten Wettbewerb vorzubereiten. Das Verletzungsrisiko wäre zu groß. Deswegen ist der Abbruch der Saison sehr bitter, aber alternativlos.“

HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann: „Nach sechs Wochen Corona-Krise bleibt unsere Situation sehr ernst. Dank eines sehr guten Krisenmanagements werden wir auch die kommenden Wochen meistern. Der Abbruch der Saison unterstreicht aber die große Bedrohung, in der wir uns mehr denn je befinden. Existentiell entscheidend wird es nun sein, wann wir wieder in unseren Arenen vor Zuschauern spielen können. Wir tun daher alles uns Mögliche, um die Corona-Krise in den Griff zu bekommen, damit die Politik möglichst zeitnah eine auch für uns praktikable Neubewertung vornimmt.“

Alle 36 Klubs und deren Mitarbeiter, die HBL GmbH sowie alle Sponsoren und Subunternehmen hoffen, dass die Anzahl der Neuinfektionen weiter sinkt. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung bei ihrer nächsten Sitzung (30. April) eine Neubewertung der Corona-Krise vornehmen können, welche Planungssicherheit im Hinblick auf den Einstieg in die Saison 2020/21 gibt.
Zusätzlich finden Sie hier alle Pressemitteilungen zu „Handball-Bundesliga in der Corona-Krise“ in chronologischer Reihenfolge.

Uwe Saegeling, Vereinspräsident HC Elbflorenz Dresden:

„Sportlich und wirtschaftlich ist es eine sehr schmerzliche Entscheidung, aber es ist die richtige. Die Folgen der Coronakrise sind finanziell, nicht nur für den HC Elbflorenz Dresden, nach wie vor nur sehr schwer abschätzbar und es besteht in weiten Teilen der Wirtschaft eine große Unsicherheit. Die Gesundheit der Zuschauer, Mitarbeiter und der Spieler steht im Vordergrund und wir stehen gemeinsam mit unseren Sponsoren zusammen, um diese Krise zu überwinden. Ich hoffe, dass wir nicht zu lange warten müssen, unseren Verein in der BallsportARENA Dresden wieder spielen sehen zu können.“

Was passiert mit den bereits gekauften Tickets?

Mit der heutigen Bekanntgabe des Abbruchs der Spielzeit durch die Handball-Bundesliga , ist es möglich den Kaufpreis für bereits erworbene Tickets für die nicht durchgeführten Heimspiele (15.03.20 EHV Aue, 29.03.20 HSG Krefeld, 09.04.20 TSV Bayer Dormagen, 01.05.20 VfL Gummersbach, 10.05.20 TV 05/07 Hüttenberg, 23.05.2020 HSG Konstanz) mit einer Frist bis zum 31.05.2020 zurückerstattet zu bekommen.

„Das Geld aller Eintrittskarten, für die die Rückerstattung bis zum 31.05.2020 nicht in Anspruch genommen wird, fließt direkt in die Vereinsarbeit des HC Elbflorenz Dresden. Wir bitten darum, von einer Rückgabe der Karten abzusehen, um das Überleben des Vereins und des angeschlossenen Nachwuchsleistungszentrums in diesen schweren Zeiten zu unterstützen.“, so Uwe Saegeling weiter.

Sonderfall Tickets Sachsenderby

Präsident Uwe Saegeling betont die Solidarität unter den sächsischen Handballvereinen führt weiter aus: „Alle Aue-Fans, die sich für den Gästeblock in der BallsportARENA Dresden Tickets für das Sachsenderby am 15.03.2020 über den EHV Aue gekauft haben und sich den Preis für ihre Karten nicht zurückerstatten lassen, unterstützen mit ihrem Verzicht den EHV Aue. Die übrig bleibenden Einnahmen aus den Gästekarten übergeben wir nach Ende der Rückgabefrist Geschäftsführer des EHV Rüdiger Jurke.“

Wie funktioniert die Rückerstattung?

Eine Rückerstattung ist prinzipiell nur möglich an der Verkaufsstelle, an der die Tickets gekauft worden sind.

Onlinebestellung

Für unsere Online-Besteller haben wir gemeinsam mit unserem Ticketingpartner etix ein Portal geöffnet, wo sich die Besteller für die Rückabwicklung registrieren können. Dieses Portal ist über die Homepage des HC Elbflorenz Dresden www.hc-elbflorenz.de zu erreichen.

Für telefonische Besteller ist die Rückabwicklung auch telefonisch möglich: 0351 30708010.

Vorverkaufsstelle

Bitte begeben Sie sich mit ihren Karten zur Vorverkaufsstelle. Sollte die betreffende Vorverkaufsstelle aufgrund der aktuellen Situation im Zuge der Sächsischen Corona Schutzverordnung geschlossen sein, bittet der Verein die Käufer, sich in der Geschäftsstelle per Mail [email protected] oder Telefon 0351 48 24 94 – 60 zu melden.

Geschäftsstelle

Für alle Käufer, die sich Karten direkt in der Geschäftsstelle gekauft haben, bietet der Verein den Kontakt per Telefon 0351 48 24 94 – 60 oder per Mail [email protected] für die Rückgabe an.

Die Käufer werden in jedem der 3 Fälle gebeten, die 9-stellige Ticketnummer bereitzuhalten.

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