So kehrt der Alltag in Dresden zurück

Auch wenn aktuell alle Zeichen auf Entspannung stehen: Abstand halten ist weiter das Gebot der Stunde. // Foto: Christian Juppe

Autofahrer müssen bald wieder mit Knöllchen rechnen. Die Infizierten-Zahlen bleiben niedrig.

Eine Nachricht, die sonst kaum Freude auslöst, lässt jetzt fast aufatmen: In Dresden werden bald wieder Strafzettel verteilt. Dazu ein Arzt, der sich für die Wiederöffnung der Kitas ausspricht und nur wenige Neuerkrankte. In Dresden ist derzeit nichts von einem Wiederaufflammen der Epidemie, wie es manche Virologen befürchten, zu spüren. Das Gesundheitsamt geht aktuell von reichlich 80 aktiven Infektionen aus, und es kommen nur noch wenige pro Tag dazu. Bei ihnen allerdings handelt es sich wieder vermehrt um schwere Fälle. Drei weitere Menschen mit einer Corona-Infektion mussten ins Krankenhaus eingewiesen werden, teilte das Gesundheitsamt am Dienstag mit.

Infektiologe für Wiederöffnung der Schulen

Der Dresdner Infektiologe Reinhard Berner sieht kein Problem in einer Öffnung von Kitas und Grundschulen im Zuge von Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen. „Ich persönlich glaube, man sollte es tun“, sagte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Dresden der Deutschen Presse-Agentur. Das gehe mit festen kleinen Gruppen von fünf bis sieben Kindern, wobei die Besetzung relativ konstant bleiben muss. „Das ist das Einzige.“ Berner glaubt nicht, dass es bei ein paar Vorsichtsmaßnahmen plötzlich zu einer explosionsartigen Vermehrung kommt. „Wir brauchen gerade in der Population der Kinder eine langsam ansteigende Durchseuchung“, sagte er. Im Sommer verbreiteten sich die Viren langsamer, eine gewisse Transmission helfe, einen nicht mehr beherrschbaren Ausbruch in der sowieso schon problematischen Wintersaison zu vermeiden. Berner verweist auf eine bundesweite Studie, im Zuge derer sich keines der mit Corona erfassten Kinder an einem anderen Kind angesteckt hat.

Ordnungsamt ist wieder aktiv

Die Dresdner Stadtverwaltung kehrt nach und nach in den Normalbetrieb zurück. Für Autofahrer heißt das: Achtung, das Ordnungsamt kontrolliert wieder, ob Parktickets und Parkuhren hinter der Frontscheibe liegen. „Es ist im Interesse aller Bürger, dass wir wieder intensiver kontrollieren, wenn die Innenstadt belebter wird, um Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten“, so Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU). Man werde in den kommenden Tagen auch zunehmend Bürgerhinweisen und der normalen Kontrolltätigkeit nachgehen. Auch Geschwindigkeitskontrollen wird es schon ab dieser Woche wieder geben.

Weitere Lockerungen treten in Kraft

Ab Montag sollen Möbelhäuser, Friseure, Kosmetiker, Museen, Bibliotheken, der Dresdner Zoo und einiges mehr wieder öffnen. An diesem Freitag sollte es eigentlich bei den Freibädern losgehen, doch der Saisonauftakt ist abgesagt. Wegen der Corona- Krise und den angeordneten Schließungen sei der Freibadsaison-Auftakt abgesagt worden, teilte Lars Kühl von der Dresdner Bädergesellschaft am Dienstag mit. Einerseits würden sich die Badmitarbeiter in Kurzarbeit befinden. Sie seien lediglich für Kontrollgänge vor Ort. Andererseits sei die Inbetriebnahme zurückgestellt worden, da unklar sei, wie lange die Beschränkungen gültig bleiben. Erst wenn die Verfügung des Gesundheitsamtes aufgehoben sei, könnten Fachleute beginnen, die Freibad-Anlagen zu prüfen und anzustellen.

Die autofreie Neustadt wird aufs nächste Frühjahr verschoben Die autofreie Neustadt, im Rahmen der „Woche des guten Lebens“, eigentlich geplant für den Zeitraum 30. August bis 6. September, muss aufgrund der aktuellen Beschränkungen durch die Corona Pandemie ins kommende Frühjahr verschoben werden. Nach aktuellem Planungsstand kann die „Woche des guten Lebens“ im Mai 2021 realisiert werden, so die Organisatoren.

SZ

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