Verkehrsbetriebe sauer über Fake-Aushänge

Gefälschte Aushänge warnten vor sexuellen Übergriffen am Männertag. Fotos: privat

Sexuelle Gewalt am Männertag? An einigen Haltestellen verteilten Unbekannte falsche DVB-Warnhinweise.

Haben die Dresdner Verkehrsbetriebe am Männertag für einen Eklat gesorgt? Denn an zahlreichen Straßenbahnhaltestellen vorrangig in der Dresdner Neustadt sorgten vermeintlich offizielle Aushänge für einige erboste Nachfragen auf den DVBKanälen in den sozialen Netzwerken. Denn mit den Aushängen im offiziellen DVB-Design wurde auch noch in den Info-Glaskästen über den Fahrplänen platziert vor sich am „sogenannten Männertag seit Jahren häufenden sexistischen, rassistischen, faschistischen Übergriffen“ gewarnt, die auch in den Straßenbahnen zu verzeichnen seien. Bei den Tätern, so war dort weiter zu lesen, handle es sich „fast ausnahmslos um deutsche, heterosexuelle Männer“. Nicht wenige wunderten – und ärgerten – sich jedenfalls über diese Hinweise. Wobei es durchaus auch positive Reaktionen gab. DAWO!-Leserin Filou Walter freute sich zum Beispiel darüber, dass dieses Thema sexueller Gewalt mehr Aufmerksamkeit bekomme.

Absolut nicht erfreut zeigten sich hingegen die DVB selbst. „Die Aushänge wurden unerlaubt in unsere Kästen gebracht und recht schnell durch unsere Kollegen wieder entfernt“, so DVB-Sprecher Falk Lösch auf DAWO!-Nachfrage. Pauschale, politisch motivierte Vorverurteilungen und nicht zuletzt auch das Verbreiten von Unsicherheit mit Blick auf Übergriffe in den Bahnen wollen die DVB nicht auf sich sitzenlassen. „Ehrlich gesagt, kann ich mich auch nicht erinnern, dass in unseren Fahrzeugen jemals ein sexueller Übergriff stattgefunden hat“, macht Falk Lösch deutlich. Und stellt klar: „Einen solchen Fall hätten wir ja als Video der Polizei aushändigen müssen!“

Videotechnik sorgt für Sicherheit in den Bahnen

Aber natürlich komme es gerade am Männertag auch mal zu Pöbeleien, weiß der DVB-Sprecher. „Vor allem aber auf der Straße, in Kneipen und sicher hin und wieder auch mal in unseren Wagen – aber wenn die Polizei einschreiten muss, ist die Aufklärungsrate bei Delikten in unseren Verkehrsmitteln wegen der Videotechnik deutlich höher als auf jeder Straße oder in jedem Gastronomiebetrieb“, verweist Falk Lösch auf die Erfolge. Dass Alkoholisierte, auch alkoholisierte Gruppen nicht mit den DVB fahren dürfen, wie auf den gefälschten Aushängen vermerkt, sei allerdings Quatsch: „Womit sollten alkoholisierte Gruppen denn sonst fahren? Auto und Fahrrad scheiden ja aus!“

JENS FRITZSCHE

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