Dresdner Tierheim zieht Bilanz für das Jahr 2019

Zahlreiche Tiere aus dem Dresdner Tierheim fanden 2018 ein zu Hause. Foto: Pixabay
Zahlreiche Tiere aus dem Dresdner Tierheim fanden 2020 ein zu Hause. // Foto: Pixabay

Das städtische Tierheim ist für die Unterbringung von Fundtieren, von behördlich beschlagnahmten Tieren, aber auch für die Versorgung der Tiere von Krankenhauspatienten, Inhaftierten und Verstorbenen und – wenn es die Kapazität erlaubt – auch für Abgabetiere zuständig.
Insgesamt 1 060 Tiere kamen 2019 ins städtische Tierheim: 301 Hunde, 378 Katzen und 381 andere Tiere. Es gab keine wesentlichen Verschiebungen. Im letzten Jahr konnten 99 Hunde, 183 Katzen und 290 sonstige Tiere vermittelt werden. Eine große Anzahl der Hunde wurde von ihren Besitzern wieder abgeholt. Erster Bürgermeister Detlef Sittel: „Aktuell versorgen acht Mitarbeiter im Tierheim 25 Hunde, 44 Katzen und 14 weitere Tiere. Ich danke ihnen und den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich hier um Tiere in Not kümmern“.

Zwangspflege

Die Zahl der Tiere in Zwangspflege bleibt hoch. Diese Tiere kommen ins Dresdner Tierheim, weil die Besitzer im Krankenhaus liegen, in Haft müssen oder verstorben sind. Außerdem muss das Veterinäramt immer wieder vernachlässigte Tiere aufnehmen und das Ordnungsamt gefährliche Hunde beschlagnahmen. Häufig sind Verstöße gegen das Tierschutzgesetz oder das Sächsische Gefahrhunderecht die Ursache. So kamen 2019 aus diesen Gründen 116 Hunde und 51 Katzen ins Dresdner Tierheim. Problematisch bleibt auch 2019 die Dauer der Unterbringung und die finanzielle Lage der Tierhalter. Die Kosten für die Unterbringung der Zwangspflegetiere trägt der Tierbesitzer. Wie bereits in den Vorjahren führte das auch 2019 zu hohen Außenständen, die den Haushalt des Tierheimes belasten.

Probleme mit untergebrachten Tieren

Die Zahl von 25 im Tierheim lebenden Hunden mutet sehr gering an, aber ein Teil der Hunde findet teilweise seit Jahren keinen neuen Besitzer. Das liegt an ihrem Alter, ihrer Gefährlichkeit und oft auch an mangelnder Erziehung. Der erste Eindruck am Gitter schreckt potentielle Interessenten immer wieder ab. Es sind keine fertig sozialisierten Hunde, die man sofort problemlos ausführen kann. Hier ist viel Arbeit und Hundeerfahrung notwendig. Hinzu kommen die gemäß Sächsischem Gefahrhunderecht als gefährlich eingestuften Hunde. Für als gefährlich eingestufte Tiere ist kaum ein Bürger bereit, das Erlaubnisverfahren beim Ordnungsamt zu durchlaufen.

Dank an Spender

2019 gingen 14 000 Euro an Spenden im Tierheim ein. Das Dresdner Tierheim ist für jede private Unterstützung dankbar. Der Bestand an Geldern aus Nachlässen betrug am 1. Januar 2020 über 521 000 Euro. Sittel: „Das erleichtert die Arbeit und zeigt, dass die Dresdner die Leistung des Tierheimes schätzen. Meinen Dank an alle, die das unterstützen“.  

Öffnungszeiten, Vermittlungswochenende, Kontakte

Das Tierheim hat seit dem 11. Mai 2020 zu den normalen Öffnungszeiten wieder für Interessenten der Tiere geöffnet. Es wird um eine telefonische Anmeldung unter 0351-4520352 gebeten. Voraussetzung zum Betreten des Tierheimes ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Desinfizieren der Hände. Die geltenden Abstandsregeln sind in jedem Fall einzuhalten. Eingelassen werden nur Tierinteressenten. Nur die im Internet stehenden Tiere stehen zur Vermittlung. Nach telefonischer Absprache können Fundtiere und Abgabetiere, je nach vorhandener Kapazität, aufgenommen werden.

Neuer Tierheimleiter

Seit 16. März 2020 leitet Florian Hanisch die städtische Einrichtung. Er startete in turbulenten Zeiten. Eine der ersten Entscheidungen war die vorübergehende Schließung des Tierheims für den Besucherverkehr seit 17. März wegen der Corona-Pandemie. Florian Hanisch, Jahrgang 1986, leitete vor dem Wechsel nach Dresden den Tierpark in Riesa. Seine Ausbildung zum Zootierpfleger hatte er im Zoologischen Garten Dresden absolviert. Danach war er unter anderem als Tierpfleger im Wildgehege Moritzburg tätig. Im Jahr 2018 bildete sich Hanisch zum geprüften Tierpflegemeister (IHK) weiter. Florian Hanisch ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und seit früher Kindheit gern mit Tieren in Kontakt. Der gebürtige Klipphausener freut sich, dass er zu seinem neuen Arbeitsplatz eine sehr gute Anbindung hat und sich damit Familie und Beruf besser vereinbaren lassen. Die Stelle im Dresdner Tierheim galt es nach dem Renteneintritt des langjährigen Tierheimleiters Hanns-Hendrik Kluge neu zu besetzen.

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