Eschdorfer Deponie naturnah saniert

Zweieinhalb Jahre dauerte die Sanierung der ehemaligen Kiesgrube. Das Foto zeigt den Zustand nach der Bepflanzung. // Foto: Stadt Dresden

Nach zweieinhalb Jahre nach Beginn der Arbeiten ist die Kiesgrube Eschdorf fertig rekultiviert.

Die Arbeiten zur Abdeckung der Deponie Kiesgrube Eschdorf im Dresdner Nordosten sind nach zweieinhalb Jahren beendet. Von Oktober 2017 bis Mai 2020 wurde die ehemals von der Firma Maiwald betriebene Kiesgrube im Auftrag des Dresdner Umweltamtes gesichert und rekultiviert. „In dem vormals verwilderten und mit ungenehmigten Müll- und Bauschuttablagerungen verunstaltetem Gelände der ehemaligen Kiesgrube und Bauschuttdeponie ist nun ein landschaftlich ansehnliches und mit Bäumen bepflanztes Areal entstanden“, erklärt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts baute man in Eschdorf Sand und Kies ab. Ende der 1970er Jahre wurde begonnen, in der entstandenen Grube Bauschutt und Bauabfälle abzulagern. Am Ende belief sich die Abfallmenge auf 250.000 Kubikmeter, das entspricht dem Volumen von über 300 Schwimmbecken. „Mit dem Deponieabschluss konnte die Stadt Dresden den seit der Insolvenz des ehemaligen Betreibers herrschenden Zustand der Umweltverschmutzung und Anwohnergefährdung beenden. Das neu geschaffene Gelände passt sich in die umgebende Landschaft ein, was auch den anliegenden Wohnhäusern und dem benachbarten Reiterhof zu Gute kommt“, freut sich Jähnigen.

Verantwortlich für diese sehr umweltfreundliche Neugestaltung des Deponieareales ist unter anderem die gewählte Abdeckvariante des Abfallkörpers mit einer Wasserhaushaltschicht. Diese Form der Deponieabdeckung kommt ohne den Einsatz technischer Kunststoffmaterialien aus und wird ausschließlich aus genau bodenphysikalisch und –chemisch definierten Böden bzw. Erdmassen aufgebaut. Als letzte Stufe dieser Form der Abdeckung wird die zwei Meter mächtige Bodenschicht intensiv begrünt, im Falle der Deponie Eschdorf mit über 9.400 Baumpflanzen. So sollen in einigen Jahren über 4.000 Eichen, 2.200 Winterlinden, 2.200 Hainbuchen sowie Feldahorn, Vogelkirsche, Eberesche, Hartriegel, Hasel, Pfaffenhütchen und Weißdorn den Grundstock für einen regional typischen Laubwald bilden. Bis es soweit ist, wurde eine bienen- und insektenfreundliche Rasenmischung mit erhöhtem Blühpflanzenanteil als Zwischenbegrünung und auch zur Stabilisierung der obersten Bodenschichten angesät. Die am Deponierand stehenden mächtigen Altbäume, Heimat von Käfern, Insekten und Fledermäusen, wurden weitgehend erhalten und sehr sorgsam während der Bauarbeiten geschützt und gepflegt.

Die Konzeption, Planung, Ausführung und Finanzierung dieser anspruchsvollen Deponiesanierung war ein enges Zusammenspiel zwischen der fachlich zuständigen Landesdirektion Sachsen und dem Dresdner Umweltamt. Die Firma Karl Köhler Heidenau war Bauauftragnehmer und das Büro KS+P aus Dresden für die Planung zuständig. Insgesamt kostete die Deponiesanierung 1,7 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen stellte dafür rund 1,4 Millionen Euro Fördermittel bereit.

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