Mehrgenerationenbad: Was gibt es bei der Planung zu beachten?

Foto: Gerd Altmann

Seit Jahren fördert die Stadt Dresden altersgerechtes Wohnen und Wohnkonzepte wie das Mehrgenerationenhaus. Wer sich auch im Alter problemlos durch die eigene Wohnung bewegen möchte, muss Barrierefreiheit schaffen. Nicht nur in den Wohnräumen, sondern auch im Badezimmer. Trotzdem stellt gerade der Umbau von Bädern in Mehrgenerationenhäusern eine Herausforderung dar. Das Mehrgenerationenbad muss den Ansprüchen unterschiedlicher Altersgruppen gerecht werden. Wie lässt sich dieses Konzept am besten realisieren?

Das Bad auf dem schmalen Grat zwischen Jung und Alt

Typischerweise leben in Mehrgenerationenhäusern bis zu drei Generationen unter einem Dach. Daher sind bei der Gestaltung der Räumlichkeiten sowohl die Ansprüche der Großeltern als auch Eltern und Kinder zu berücksichtigen. Gerade im Badezimmer kann das Probleme bereiten. So beispielsweise schon, was Sitzhöhen und Erreichbarkeiten betrifft. Wie hoch feste Installationen wie Toiletten und Waschbecken am besten liegen sollten, hängt schließlich von der Körpergröße und Beweglichkeit ihrer Nutzer ab. Während Elemente wie die Badewannen für den Nachwuchs zum Kinderspielplatz werden, wünschen sich Eltern eher eine Wellnessoase. Den Großeltern zuliebe braucht es außerdem Ein- und Ausstiegshilfen. So vor allem, falls Badezimmer von pflegebedürftigen Personen genutzt werden. Mit einigen Tipps lässt sich die Gratwanderung zwischen Jung und Alt bewältigen.

Moderne Technik nutzen

Leuchtende Kloschüsseln, sprechende Thermostate und smarte Alarmknöpfe: In Mehrgenerationenbädern kann der Einsatz moderner Technik viele Probleme lösen. So beispielsweise auch, was die Sitzhöhe der Toilette betrifft. Kinder sollen selbstständig die Brille erklimmen können. Je niedriger die Installation aber angesetzt wird, desto schwerer fällt Senioren trotz Haltegriffen das Aufstehen. Die Lösung können WC-Elemente sein, die per Knopfdruck die Höhe des WCs verändern. Technische Details wie diese vereinfachen das (Zusammen-)Leben im Mehrgenerationenbad deutlich. Hierbei unbedingt auf ergonomische Bedienelemente achten. Durch große und intuitive Symbole ist die Technik zum Beispiel für Badbenutzer jeden Alters leicht verständlich.

Bodengleiche Dusche als Herzstück

Der Großteil aller Deutschen duscht mindestens einmal am Tag. Daher darf die Dusche im Mehrgenerationenbad nicht fehlen. Altersgerecht wird das Duschvergnügen für Bauherren, die aus dem großen Sortiment moderner Lösungen bodenebene Duschkabinen auswählen. Wo genügend Platz vorhanden ist, wird der Duschbereich am besten großzügig gestaltet. Auch ausklappbare Halte- und Sitzvorrichtungen für die ältere Generation können lohnen. Sowohl Kinder als auch Großeltern profitieren außerdem von rutschhemmenden Oberflächen. Das gilt nicht nur im Duschbereich, sondern im gesamten Badezimmer. Wer keine bodenebene Dusche möchte, kann sich für eine Dusch-Badewanne mit Tür entscheiden, die idealerweise einen bequemen Ein- und Ausstieg ermöglicht.

Flexibel bleiben

Kaum etwas ist im Leben so wichtig wie Flexibilität. Auch im Mehrgenerationenbad gilt dieser Grundsatz. Je anpassungsfähiger das Badezimmer eingerichtet ist, desto leichter fällt bei veränderten Bedingungen die Umstrukturierung. Entscheidend ist beispielsweise, dass das Bad möglichst viel Bewegungsspielraum lässt. Je mehr ungenutzter Raum vorhanden ist, desto leichter lassen sich im Falle späterer Bewegungseinschränkungen senioren- und behindertengerechte Ausstattungselemente ergänzen. Gerade in kleinen Bädern kann flexible Planung eine Herausforderung sein. Daher lohnt es im Zweifelsfall, professionelle Badplaner bei der Gestaltung des Mehrgenerationenbadezimmers um Hilfe zu bitten.

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