Corona: Gesundheitsamt Dresden stockt weiteres Personal auf

Foto: Landeshauptstadt Dresden

Die Infektionszahlen steigen weiter. Um die Pandemie zu bewältigen, benötigt Dresdens Gesundheitsamt mehr Personal.

Rund 100 Neuinfektionen am Tag. Jeder Betroffene meldet etwa zwanzig Kontaktpersonen. Sind Minimum 2.000 Namen, Adressen, Telefonnummern, E-Mails, die kontaktiert werden müssen. Nicht jeder wird gleich erreicht, nicht alle Kontakte stimmen. Jeder dieser Menschen muss befragt, häusliche Quarantäne ausgesprochen und Quarantänebescheide verschickt werden. Das kostet Zeit und Manpower. Normalerweise arbeiten in der Kontaktverfolgung des Dresdner Gesundheitsamtes zehn Mitarbeiter.

Bereits seit Beginn der Pandemie in Dresden sind es zur Absicherung an sieben Tagen die Woche über 40 – verstärkt aus allen Geschäftsbereichen der Verwaltung. Mit dem aktuellen Stand der Infektionszahlen reichen diese Kräfte nur schwer. Das merken die Dresdnerinnen und Dresdner an späten Quarantänebescheiden und zäher Kontaktaufnahme. Erste Priorität haben aktuell auch hier medizinisches Personal, Pflege und Altenheime, Kindertageseinrichtungen und Schulen.

In den letzten Wochen hat das Gesundheitsamt seine Kapazitäten intern weiter erhöht und extern Kräfte angefordert. So verstärken das Gesundheitsamt in den nächsten Wochen über 100 Personen: aus der Kernverwaltung (30), extern von der Hochschule Meißen (17), dem Freistaat (40) und der Bundeswehr (20). Ziel ist es, zeitnah fünf Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner für die Kontaktpersonen-Nachverfolgung einzusetzen. Dafür braucht es etwa 140 Personen. Diese Zahl ist noch nicht erreicht, weil auch die Kräfte, die jetzt starten, eine Einarbeitung in die nicht einfache Materie brauchen. Spätestens nach dem Buß- und Bettag aber steht diese Mannschaft. Zusätzlich sind Hygienekonzepte zu prüfen, Belange von Auslandsreisenden zu bearbeiten und Bürgeranfragen zu beantworten.

Allein mit Personal ist es nicht getan. Jeder zusätzliche Helfer braucht einen Arbeitsplatz und Technik. Auch hier sind viele helfende Hände im Einsatz und bauen an verschiedenen, zusätzlichen Standorten auf, verkabeln, vernetzen, richten Software ein. Im Rahmen dessen sind für das Gesundheitsamt bisher 90 PC-Arbeitsplätze jeweils mit separatem Telefon aufgebaut worden. Weitere 50 Arbeitsplätze mit separaten Telefonen folgen innerhalb der nächsten zwei Wochen. Die nun insgesamt sieben Standorte des Gesundheitsamtes machen die Arbeit nicht einfacher, aber sicherer. Sollte eine Abteilung einen Corona-Fall haben, sind andere Teams weiter arbeitsfähig.

Zusätzlich stemmt ein Pool von über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Geschäftsbereichen die Schichten mit jeweils sieben Mitarbeitern am Bürgertelefon. Die 0351-488-5322 ist schwer zu erreichen. Das liegt vor allem an der Dauer der Einzeltelefonate. Im Schnitt dauert das 15 Minuten. In den meisten Fällen melden positiv Getestete ihre Kontakte oder die Kontaktpersonen selbst haben Fragen. Kontaktdaten müssen genau aufgenommen werden. Dazu kommen Rückfragen der Nachverfolgung zu Kontaktzeiten und -intensität. Reiserückkehrer erkundigen sich über die aktuellen Regelungen, müssen registriert werden und nach wie vor gibt es viele Fragen zur aktuellen Sächsische Corona-Schutz-Verordnung.

Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Kristin Klaudia Kaufmann: „Die Arbeitsbelastung ist enorm hoch. Die Fallzahlen steigen weiterhin deutlich an. Das ankommende Personal wird dringend benötigt. Danke, an alle, die jetzt im Gesundheitsamt mit anpacken! Danke aber auch allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich an Hygiene- und Abstandsregeln halten. Sie unterstützen damit nicht nur indirekt das Gesundheitsamt, sondern schützen sich und ihre Liebsten. Bleiben wir gemeinsam stark und gesund in dieser außergewöhnlichen Zeit.“

Aktuelle Informationen rund um die Corona-Pandemie finden Sie unter: www.dresden.de/corona

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