Volkshochschulen als Kitt der Gesellschaft

Das neue Kursprogramm der VHS Dresden ist erschienen. Foto: PR
Das neue Kursprogramm der VHS Dresden ist erschienen. // Foto: PR
VHS-Direktor Küfner übernimmt neue Ehrenämter

Hamsterkäufe, Impfskeptiker, Selbstisolation, heftige Debatten im Bundestag und an den Küchentischen, wütende Demonstranten und Krankenhäuser am Limit – an der Corona-Pandemie lassen sich innergesellschaftliche Dispute, Missverständnisse und die Kämpfe für und gegen ein Auseinanderdriften der Gesellschaft studieren. Wohl dem, der in all diesen Wandlungsprozessen begleitende Institutionen hat, die aufklären und den Einzelnen in den Mittelpunkt stellen und einbinden. Jürgen Küfner, Direktor der Volkshochschule Dresden, ist überzeugt, dass gerade Orte der öffentlichen Weiterbildung diesbezüglich einen wichtigen Beitrag leisten können. Daher übernimmt er – trotz ohnehin gestiegener Arbeitsbelastung – noch in diesem Jahr mit einem weiteren Ehrenamt zusätzliche Verantwortung für die deutsche Volkshochschullandschaft: So ist er ab sofort Sprecher der Bundeskonferenz Großstädtischer Volkshochschulen. Mit seiner soeben erfolgten Wiederwahl engagiert er sich zudem als stellvertretender Landesvorsitzender weiter an der Spitze des Sächsischen Volkshochschulverbandes.

In der Bundeskonferenz Großstädtischer Volkshochschulen vereinen sich alle Institutionen aus deutschen, österreichischen und schweizerischen Städten mit über 150.000 Einwohnern. Zu den größten Volkshochschulen zählen dabei Wien und München. Dresden liegt unter den 58 Einrichtungen auf Platz 8, insgesamt ist die Dresdner Institution allerdings sogar die größte ihrer Art im ganzen Osten, einschließlich Berlins. „Krisenzeiten wie diese fordern uns alle auf besondere Weise heraus. Im Moment sind besonders jene Einrichtung in der Bredouille, die nicht kommunal getragen sind“, erläutert Küfner. In der Bundeskonferenz setzt er sich dafür ein, die länderüberspannende Vernetzung zu stärken und die gemeinsamen Interessen mit starker Stimme nach außen zu vertreten. Zudem will er den fachlichen Austausch der Volkshochschulen untereinander fördern, denn gerade in Umbruchzeiten bedarf es neuer pädagogischer Ideen und Ansätze, beispielsweise auf dem Feld der Digitalisierung.

Auf den fachlichen Austausch setzt Küfner auch in seinem Ehrenamt als stellvertretender Vorsitzender im Sächsischen Volkshochschulverband. „Hier steht natürlich die Bildungspolitik im Fokus. In Gestalt des lebensbegleitenden Lernens bieten Volkshochschulen gerade in Krisenzeiten notwendige ‚Bildung für alle‘. Dabei hat in ihnen jeder Einzelne Raum und Rahmen, seine Persönlichkeit zu stärken, überlebenswichtige Teilhabe durch Bildung zu erhalten und als selbstbewusstes Individuum zu einer weltoffenen und lebendigen Bürgergesellschaft beizutragen. Volkshochschulen können aktiv mitgestalten, indem sie alle Teile der Gesellschaft erreichen und zu einem echten Austausch einladen. Wenn wir dem Grundsatz folgen, dass jeder Mensch möglichst die ganze Wirklichkeit entdecken und in ihrem inneren Zusammenhang verstehen können soll, dann sind Volkshochschulen unverzichtbare Übersetzer. Und sie sind einer der letzten ökonomisch nicht verzweckten Orte dieser Zeit und Gesellschaft, an denen allein der Mensch und dessen Entwicklung im Mittelpunkt steht“, so Küfner abschließend.

Weitere Infos: www.vhs-dresden.de

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