Dresden prüft mögliche Fusion zwischen Vonovia und Deutsche Wohnen

Vonovia Stadtrat Rückkauf
Der Immobilienkonzern Vonovia ist Deutschlands größter Vermieter. //Foto: Vonovia SE

Dresden wird mögliche Auswirkungen einer Fusion zwischen der Vonovia und Deutsche Wohnen für den Wohnungsmarkt der Stadt prüfen.

„Wir werden insbesondere analysieren, wie die Situation sich in einzelnen Stadtteilen und Wohngebieten darstellt“, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „In einer ersten Betrachtung wäre der Anteil am Wohnungsbestand des fusionierten Unternehmens in Dresden doppelt so hoch wie in Berlin.“ Der Anteil an Mietwohnungen des Unternehmens läge nach ersten Schätzungen in Dresden bei 18 Prozent, in Berlin wohl bei 9 Prozent. Hilbert: „Die Zahlen dürften in einigen Stadtbezirken weit höher liegen. Aus wohnungspolitischer Sicht löst dies bei uns schon ein gewisses Unbehagen aus. Inwieweit dieses Unbehagen in politische oder rechtliche Aktivitäten mündet, werden wir nach der Analyse entscheiden. Für diese Analyse werden wir sicherlich auch juristische und wohnungswirtschaftliche Expertise einholen.“ Nach den Zahlen, die der Stadt vorliegen, besitzt Vonovia rund 38 700 Wohnungen und die Deutsche Wohnen 6800 in Dresden.

„Die gute Nachricht: die Gagfah-Sozialcharta bleibt auch bei einer Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen in Kraft. Allerdings wird die Vonovia an Marktmacht gewinnen. Das betrachte ich mit großer Sorge“, ergänzt die für Wohnen zuständige Beigeordnete Dr. Kristin Klaudia Kaufmann. „Wir werden ein wachsames Auge auf die Wohnungsbestände werfen und das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten besprechen“, so Dr. Kaufmann weiter.

Zum Hintergrund: Die Landeshauptstadt Dresden hatte im Frühjahr 2006 seinen kommunalen Wohnungsbestand an das Unternehmen Fortress (ab Oktober 2006 Gagfah) für einen Reingewinn von knapp einer Milliarde Euro veräußert. Zum damaligen Zeitpunkt lag die Leerstandsquote in Dresden bei knapp 14 Prozent, heute nur noch bei 6,6 Prozent. Mit dem größten Teil des Verkaufserlöses wurden die Schulden der Stadt vollständig getilgt. Teil des Kaufvertrages war eine umfassende Sozialcharta für die Mieterinnen und Mieter der damals rund 48 000 Wohnungen. Der größte Teil dieser Wohnungen befindet sich heute im Besitz der Vonovia. Weitere Informationen zum damaligen Verkauf finden Sie unter: Verkauf der WOBA Dresden GmbH

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