„Die Sehnsucht nach Geselligkeit ist allgegenwärtig“

Holger Zastrow rekultiviert mit seiner Frau Ariana das Ausflugsziel Hofewiese in der Dresdner Heide. // Foto: PR Hofewiese/Heinig

Seit fünf Jahren wird das Ausflugsziel in der Dresdner Heide wiederbelebt. Nach sechseinhalb Monaten Lockdown war Pfingsten 2021 sehr erfolgreich, wie Holger Zastrow bestätigt.

Fast 20 Jahre lang verfiel das etwa einen Hektar große Landgut südlich von Langebrück. Als sich vor fünf Jahren Ariane und Holger Zastrow an die Wiederbelebung der Hofewiese machten, war das Gebäudeensemble völlig marode und das riesige Außengelände zugewuchert. Heute ist hier immerhin wieder ein ansehnlicher gastronomischer Außenbereich entstanden. Seit geraumer Zeit laden die Gastgeber zu gutbesuchten Events unter freiem Himmel ein, und die Planung für die Sanierung des Hauptgebäudes läuft. Seit mehr als 15 Monaten muss auch Familie Zastrow mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie leben. Zu Pfingsten hatte man erstmals wieder in den Biergarten geladen.

Herr Zastrow, wie ist das Pfingstwochenende gelaufen?

Sehr gut. Wir hatten etwa 1.000 Besucher an drei Tagen. Vor allem am wärmeren Pfingstmontag war der Ansturm gigantisch. Wir mussten ständig Biertischgarnituren dazustellen, haben das aber im Team gut hinbekommen.

Wie haben Sie die Leute erlebt?

Es war unglaublich. Die Stimmung war bei den meisten geradezu euphorisch, manche hatten wirklich Tränen der Dankbarkeit in den Augen. Die Leute wollen endlich wieder raus, die Sehnsucht nach Geselligkeit ist allgegenwärtig.

Wie sehen Sie nach fast 16 Monaten den Umgang mit der Pandemie hierzulande?

Zunehmend kritisch. Das Einverständnis der Menschen mit den Maßnahmen ist weitgehend weg. Das spürt man überall. Wir müssen dringend zur Normalität zurück. Und zur Eigenverantwortung. Symbolische Maßnahmen, die eh nicht kontrolliert werden können, machen die Leute nicht mehr lange mit.

Wollen Sie das Ende der Pandemie ausrufen?

Nein, aber wir müssen lernen, mit Corona zu leben, was Restrisiken immer einschließen wird. So hätte ich mir gewünscht, dass die Politik im Kampf gegen das Virus die Gastro- und Übernachtungsbranche nicht als einen der Hauptgegner, sondern viel mehr als Verbündeten gesehen hätte. Hier gibt es seit über einem Jahr wirksame Hygienekonzepte, die nicht angewendet werden durften. Stattdessen haben sich die Menschen auf Arbeit und in der eigentlich unerlaubten Geselligkeit daheim angesteckt.

Zurück zur Hofewiese. Wie sehen Sie die nächsten Wochen?

Wir bleiben optimistisch. Deshalb planen wir die Events für den Sommer. Das Erdbeerfest, die Sommersonnenwendfeier, einen der beliebten Trödelmärkte und ein nachgeholtes Geburtstagsfest zu unserem Fünfjährigen. Unser Biergarten ist so groß, dass er praktisch keine Kapazitätsgrenze kennt. Das Angebot ist vielfältig, sogar Vegetarisches gehört dazu. Wir freuen uns auf viele zufriedene Ausflugsgäste.

INTERVIEW: FRANK OEHL

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