Wie Restaurants nach Corona neue Mitarbeiter finden

Wie Restaurants nach Corona neue Mitarbeiter finden
Gäste sollen kommen, Mitarbeiter aber auch. Wie sich Gastrobetriebe besser vermarkten können, wurde in Sachsen getestet. // Foto: AdobeStock

Corona hat die Branche vor die größte Belastungsprobe der letzten Jahrzehnte gestellt. Wie Restaurants auch jetzt Mitarbeiter finden können.

Manchmal stehen hinter sperrigen Beschreibungen durchaus konkrete Projekte mit Potenzial. Das gilt auch für den „Leitfaden zur Fachkräftesicherung und Steigerung der Arbeitsgeberattraktivität im Gastgewerbe“. Mit der Übergabe des Papiers endete jetzt ein besonderes Kooperationsprojekt der SRH Dresden School of Management und dem Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Sachsen.

Im Fokus standen dabei die Frage: Wie wird das Gastgewerbe attraktiver – zum einen in der Außenwirkung und zum anderen ganz konkret für Auszubildende und neue Mitarbeiter. Im Englischen wird das „Employer Branding“ genannt. Gemeint ist die Entwicklung einer sogenannten Arbeitgeber-Marke. Bewerber sollen im Idealfall schon vor der konkreten Kontaktaufnahme ein positives Bild des jeweiligen Unternehmens haben.

Aber wie erreicht man das konkret? Die Dehoga und die SRH School haben sich dem Thema am Beispiel einer konkreten Region gewidmet – dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Unterstützt durch die die Fachkräfteallianz Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und wissenschaftlich begleitet von drei Professoren am Institut für Dienstleistungsmanagement der SRH Dresden wurde über zwei Jahre hinweg untersucht, wie Gastro-Betriebe in Zeiten des Fachkräftemangels attraktiver werden können.

Der Startschuss für das Projekt fiel noch vor der Corona-Krise. Dass die Zukunftssicherung von Restaurants, Cafés, Kneipen und Co. bald geradezu dramatisch aktuell werden würde, konnte bei der Planung der Untersuchungen niemand wissen. Umso konkreter werden die Ergebnisse nun in der Praxis gebraucht. Erarbeitet wurde diese in verschiedenen Workshops mit über 20 Gastrobetrieben aus der Region, bei denen die Professoren auch Studierende des Bachelor-Studienganges „Internationales Hotelmanagement“ mit einbezogen haben. Als potenzielle Nachwuchskräfte erklärten sie, nach welchen Kriterien sie einen Arbeitgeber auswählen würden, was ihnen Lust auf eine Bewerbung macht – und was sie eher abschreckt. Nicht zuletzt konnte die junge Zielgruppe zeigen, wie wichtig die Nutzung Sozialer Medien bei Werbung und Bewerbung sind. Die–das ist ein Ergebnis der Workshop-Reihe – muss künftig eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer attraktiven Arbeitgeber-Marke spielen. Die eigenen Stärken in Szene setzen und dort aktiv sein, wo die Zielgruppe virtuell unterwegs ist – darum kommt nicht herum, wer gutes Personal finden will.

Dazu kommt: Einzelkämpfer haben es schwer. Deshalb soll das im Rahmen des Dehoga-Projektes entstandene Netzwerk auch weiter bestehen bleiben. Die Ergebnisse der Workshops sollen darüber hinaus für alle interessierten Unternehmen nutzbar sein.

Der Leitfaden ist über den DEHOGA Sachsen erhältlich. Zusätzlich wurde das Projekt bewertet. Die daraus entstandene Begleitstudie kann kostenfrei auf der Webseite der SRH Dresden herunterladen werden.

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