Über 1.000 Radfahrer bei der ADFC-Radsternfahrt

Über 1.000 Radfahrer bei der ADFC-Radsternfahrt
Foto: ADFC

Auf Einladung des ADFC Dresden fuhren am Sonntag exakt 1.012 Radfahrerinnen und Radfahrer durch Dresdens Innenstadt und demonstrierten dabei unter dem Motto „So geht #Fahrradland“ für bessere und sicherere Bedingungen für das Radfahren in Dresden.

Vier Demonstrationszüge vereinigten sich am Nachmittag zu einem großen gemeinsamen Fahrradkorso, der dann durch die Altstadt und die Neustadt rollte. Die Nachmittags-Aktion startete von vier Treffpunkten aus: Friedrich-Wieck-Straße (Loschwitz), Vorplatz Neuer Annenfriedhof/ Kesselsdorfer Straße (Löbtau), Königswaldplatz (Klotzsche) und Schlesischer Platz (Neustadt). An der Skateranlage in der Lingnerallee erfolgte die Vereinigung der Fahrrad-Demonstrationszüge zu einer zentralen Kundgebung.

„Der Radverkehr nimmt in Dresden kräftig zu – jeder sieht es – auch in Dresden – aber mehr Platz wird und Radfahrerinnen und Radfahrern noch immer nicht wirklich zugestanden“, bekräftigte Katharina von Kriegstein vom ADFC Dresden bei ihrer Rede vor den über 1.000 Teilnehmern der Fahrraddemo. „Breite, sichere, komfortable Radwege sind Mangelware und im Zweifel wagen es Politik und Verwaltung in Dresden nicht, selbst bei Neuplanungen nicht, für Radwege dem Autoverkehr Spuren oder gar Abbiegespuren wegzunehmen, geschweige denn Parkreihen!“

Geradezu exemplarisch zu diesem Befund passierten die Raddemorouten der Sternfahrt auch Straßenabschnitte, für die der ADFC Dresden teilweise seit Jahren überhaupt Radwege oder breitere Radwege fordert, jedoch aus Rücksicht auf den Autoverkehr nichts vorwärtsgeht. So überquerte beispielsweise der Loschwitzer Demonstrationszug das Blaue Wunder, auf dem man derzeit entweder auf den Gehwegen schieben muss oder sich dem heftigen Autoverkehr aussetzt. Radwege? Fehlanzeige. Weiter ging es unter anderem auf der Winterbergstraße, wo der vorhandene schmale Radschutzstreifen eingeklemmt zwischen langen Parkreihen und schnell fahrenden Autos nicht wirklich für ein Sicherheitsgefühl sorgt. Der Klotzscher Demonstrationszug wiederum befuhr die Radeburger Straße einschließlich Pauliberg, eine klaffende Lücke im Radwegenetz. Zuvor war die Karl-Marx-Straße passiert worden, ein Straßenabschnitt an dem ebenfalls das Dooring-Problem ungelöst bleibt. Die aus Löbtau kommende Fahrraddemo fuhr die Nürnberger Straße entlang, zuletzt in der Diskussion wegen geplanten Radwegen mit Minimalbreite.

Neben der Frage nach der Aufteilung von Straßenraum beherrschte auch das Thema Sicherheit für Kinder auf dem Fahrrad die ADFC-Radsternfahrt, war doch deren zentrale Route der Sternfahrt als Kidical Mass angelegt, passend zum bundesweiten Aktionstag. So sagte von Kriegstein: „Drei Viertel der Erwachsenen sagten schon 2018 im ADFC-Fahrradklimatest, man könne Kinder nur mit schlechtem Gefühl alleine Fahrradfahren lassen. Die Folge: Elterntaxis und Bewegungsmangel bei den Kindern“ Wir brauchen dringend ein sichereres Radwegenetz gerade für die Jüngsten, etwa rund um die Schulen!“

Alles in allem benötigt Dresden, so das Fazit der Großveranstaltung, gute aber auch schnelle Lösungen für den wachsenden Radverkehr; Lösungen die die Sicherheit im Radverkehr erhöhen und mehr Menschen zum Umsteigen aufs Rad motivieren, ganz im Sinne der dringend nötigen Verkehrswende. Dresdens Radverkehrskonzept weist dazu sehr detailliert den Weg.

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