Sachsenbad an neuen Investor verkauft

Sachsenbad an neuen Investor verkauft
Das Sachsenbad wurde am Freitag an einen neuen Investor verkauft. // Foto: Sven Ellger

Das Sachsenbad ist in den vergangenen Jahren immer mehr verfallen. Jetzt gibt es einen neuen Eigentümer für das Gebäude an der Wurzener Straße.

Am vergangenen Freitag unterzeichneten MONTIS Real Estate und die Stadt den Kaufvertrag zum Sachsenbad. Damit setzt die Stadtverwaltung einen zentralen Punkt des Stadtratsbeschlusses zur Zukunft des Sachsenbades vom 12. Mai um.

„Das Sachsenbad liegt vielen Dresdnerinnen und Dresdnern am Herzen – als beeindruckendes Baudenkmal mit großer ortsgeschichtlicher Bedeutung für Pieschen, aber auch als Sportkomplex mit Bewegungs- und Erholungsangeboten im Wasser. Mit dem nun abgeschlossenen Verkauf kommen wir dem Ziel einen wichtigen Schritt näher, das historische Sachsenbad denkmalgerecht zu sanieren und zusätzlich moderne Wasserflächen mit dem ‚Neuen Sachsenbad‘ zu schaffen“, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert.

André Powilleit, Projektverantwortlicher bei der MONTIS, informiert: „Nach langer und intensiver Beschäftigung mit der Liegenschaft, freuen wir uns sehr, dass wir diesen Meilenstein zusammen mit der Stadt Dresden gemeistert haben und nun in die konkrete Umsetzung des Projekts einsteigen können. Wir glauben, dass wir mit der Umsetzung unseres Konzepts einen nachhaltigen Beitrag für den Stadtteil, aber auch für die Stadt Dresden, leisten können“.

Sachsenbad als „Innovations-Campus“ mit Saunawelt und Yogastudio

MONTIS wird das 1928 nach einem Entwurf des Stadtbaurates Paul Wolf erbaute dreigeschossige Gebäude bis 2024 als Innovations-Campus wiederbeleben, der Arbeitsflächen mit Orten der Erholung verbindet: In modernen Arbeitswelten und innovativen Büros soll Platz für junge Unternehmen entstehen. Darüber hinaus planen die Projektentwickler eine moderne Saunawelt mit Panoramasauna und ein großes Yogastudio. Im Erd- und Untergeschoss sind Restaurant, Bar, Café und Clubbereiche vorgesehen, so dass auch die Öffentlichkeit ihr Sachsenbad wieder besuchen und erleben kann. Dieses Nutzungskonzept ging als Sieger aus einem Bieterwettbewerb hervor, den die Stadtverwaltung zwischen September 2018 und Januar 2019 durchführte. Der auf Grundlage eines unabhängigen Verkehrswertgutachtens vereinbarte Kaufpreis beträgt 1,1 Millionen Euro.

Das Geld aus dem Verkauf und den nicht mehr benötigten Kosten für die weitere Sicherung des maroden Gebäudes soll direkt vor Ort wieder investiert werden, um eine neue Sport-Schwimmhalle in der näheren Umgebung zu bauen – das „Neue Sachsenbad“. Das Konzept zur konkreten Umsetzung wird die Stadtverwaltung bis Ende des Jahres erarbeiten.

„Es ist letztlich vor allem bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken, dass das Sachsenbad als Kulturdenkmal erhalten wird und öffentlich zugänglich bleibt und gleichzeitig den Einwohnerinnen und Einwohnern vor Ort ein dem heutigen technischen Standard entsprechender Neubau in Aussicht gestellt werden kann“, so Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Die Bürgerinitiative „Endlich Wasser ins Sachsenbad“ machte sich mit der Einberufung einer Einwohnerversammlung, eines Bürgerforums und im Rahmen einer Einwohnerfragestunde im Stadtrat für eine Nutzung des historischen Bades stark.

Am 19. April diesen Jahres fand in der Messe Dresden das Bürgerforum statt. Bürgerinnen und Bürger diskutierten mit Mitgliedern des Stadtrates sowie dem Oberbürgermeister zur gegenwärtigen Situation des Sachsenbades und dessen Zukunft und formulierten eine Bürgerempfehlung. Diese befürwortete ein Szenario in dem das Sachsenbad im städtischen Eigentum prioritär als Gesundheitsbad saniert werden und sich dann der Neubau einer Schwimmhalle anschließen sollte. Letztlich folgte der Stadtrat diesem Votum, dass laut Bürgerbeteiligungssatzung lediglich eine Empfehlung formuliert, nicht und entschied sich für den Verkauf an einen privaten Investor.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.