Fahrpreise steigen am 1. April

Fahrpreise steigen am 1. April
Die Fahrpreise für Bus und Bahn werden am 1. April erhöht. // Foto: DVB

Alle Tickets werden teurer. Doch die Steigerungen sind unterschiedlich.

Die Fahrscheine für Busse und Straßenbahnen in Dresden und dem Umland werden ab dem 1. April 2022 teurer. Das haben an diesem Mittwoch die Kommunalvertreter beschlossen, die Dresden und die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und Bautzen im Zweckverband für den Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) vertreten. Der Beschluss fiel einstimmig auf der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums im Zentralgasthof Weinböhla. Alle drei Landkreise und die Stadt Dresden haben der vorgeschlagenen Preiserhöhung zugestimmt.

Weniger Fahrgäste durch Corona

„Wir sind in einem Dilemma und dieses Dilemma ist durch Corona noch verschärft worden“, beschreibt VVO-Chef Burkhard Ehlen die Situation des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Das heißt, zu dem teurer gewordenen Betrieb, unter anderem durch steigende Personal- und Energiekosten, ist dazu gekommen, dass wegen Corona weniger Menschen mitgefahren sind mit Bussen, Straßenbahnen und S-Bahnen. Es wurden weniger Tickets verkauft als erwartet. Doch dieser zusätzliche Verlust solle nicht durch die geplante Fahrpreiserhöhung ausgeglichen werden. Bei diesem Thema setzen die Nahverkehrsunternehmen auf den ÖPNV-Rettungsschirm. „Wir schlagen die Minimalvariante vor“, erklärte Ehlen. Es gehe darum, die Preisentwicklung im Rahmen der Inflation fortzuschreiben und zugleich den Kostendeckungsgrad im VVO von rund 77 Prozent durch Fahrgeldeinnahmen stabil zu halten.

Zeitfahrkarten werden auch teurer

Der Beschluss sieht vor, dass die Fahrpreise im Schnitt um 4,5 Prozent steigen. Deutlicher fällt der Anstieg unter anderem bei Einzelfahrscheinen aus, Abokunden sollen geschont werden, indem ihre Fahrkarten zwischen 2,2 und 2,6 Prozent teurer werden. Weil in dem SV-Gremium üblich ist, dass die Kommunalvertreter aus der Stadt und den Landkreisen ihre Entscheidung zuvor abklären und dann der Oberbürgermeister (OB) oder Landrat für alle von ihnen spricht, erklärte OB Dirk Hilbert (FDP) im Namen aller Dresdner, das sei eine „sehr sehr schwierige Entscheidung“ gewesen. Die Minimalvariante gleiche im Wesentlichen die Inflationskosten, die Material- und die Mitarbeiterkosten aus. „Nach Abwägung aller Positionen werden wir einer Tariferhöhung schweren Herzens zustimmen, es gibt sehr wohl unter unseren Mitgliedern auch andere Auffassungen.“

Die Dresdner Mitglieder in dem VVO-Gremium sind der OB selbst sowie drei Stadträte der CDU, je zwei von AfD, der Dissidenten-Fraktion und den Linken und je einer von SPD und Grünen. Jens Matthis erklärte für die Linken, die Preiserhöhung halte er für einen „verkehrspolitischen und finanzpolitischen Schildbürgerstreich“. Zeitfahrkarten könnten die Fahrgäste derzeit nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen. „Entweder wollen oder sollen sie nicht mitfahren“, erklärte er mit Blick auf die Covid-Pandemie. Und es könne ja sein, dass der Verlust wegen Abos, die angesichts der Preiserhöhung gekündigt würden, größer sei als der Gewinn durch die neuen Preise für diese Fahrkarten. Wenn die neuen Fahrpreise ab April gelten, wird es Übergangsregelungen für zuvor gekaufte Fahrscheine geben. Das gilt unter anderem auch für Abo-Fahrkarten. Sie werden eine Zeit lang weiter gültig bleiben, später können vor allem Einzelfahrscheine und Viererkarten dann zurückgegeben werden, wobei die Kunden das Geld zurückbekommen.

Beispielpreise

  • Fahrradmonatskarte für den kompletten Verbundraum von 17 auf 20 Euro
  • 9-Uhr-Monatskarte für Dresden von 54,20 auf 59,80 Euro
  • Einzelfahrt Dresden von 2,50 auf 2,70 Euro
  • Viererkarte Kurzstrecke, von 5,80 auf 6,20 Euro
  • Tageskarte für eine Tarifzone von 6,50 auf 6,90 Euro
  • Familientageskarte für eine Tarifzone von 10 auf 10,60 Euro
  • Kleingruppenkarte für eine Tarifzone von 16,50 auf 17,50 Euro
  • 9-Uhr-Monatskarte für zwei Tarifzonen von 80,50 auf 87,40 Euro

SZ/CZ

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