Königsbrücker: Dresdnern droht ein Problem

Wann und vor allem wie wird das Verkehrschaos auf der Königsbrücker Straße beendet? // Foto: Sven Ellger

Seit Jahrzehnten wird um die Sanierung der Magistrale gerungen. Zuletzt gab es Entwicklungen. Nun tauchen Widrigkeiten mit Auswirkungen für die Bürger auf.

Der Ausbau der Königsbrücker Straße, die Hauptachse in den Dresdner Norden, ist ein Dauer-Thema und Ärgernis für viele Dresdner. Nach aktuellen Planungen kann der Bau dort frühestens 2024 losgehen. Neben dem schlechten Straßenzustand und dem Umstand, dass sowohl die Dresdner Verkehrsbetriebe als auch Autofahrer häufig im Stau festhängen, gibt es ein weiteres massives Problem. Dieses könnte viele Dresdner treffen, wenn es nicht schnell vorangeht. Während die Stadtverwaltung keinen Plan B für die Königsbrücker Straße hat und noch in diesem Jahr einen wichtigen Punkt für das Projekt anstoßen will, hat die Linke einen Vorschlag zur Beschleunigung gemacht. Sie fordert als Notfallplan eine Sanierung im Bestand.

Jetzt drängt auch der Dresdner Energieversorger Sachsenenergie auf schnelles Handeln. Denn die Leitungen unter der Straße sind zum Teil nahezu verschlissen. Besonders für ein für alle Dresdner notwendiges Produkt besteht akuter Handlungsbedarf. Wird nichts getan, drohen für viele Dresdner massive Beeinträchtigungen.

Das städtische Unternehmen Sachsenenergie hat unter der Königsbrücker Straße, wie unter allen Hauptverbindungsstraße, Strom-, Gas- und Wasserleitungen liegen. Die Gasleitungen dort waren bereits nahezu abgenutzt, sodass diese 2010 ausgetauscht wurden – bereits damals hatte die damalige Drewag auf einen Austausch mit dem Straßenausbau gehofft, um die Decke nicht aufreißen zu müssen.

Die Stromleitungen sind laut Sachsenenergie noch in Ordnung. „Für die Wasserleitungen besteht aber dringender Sanierungsbedarf“, so Sprecherin Nora Weinhold. „Sonst drohen Schäden und es besteht eine erhöhte Störgefahr.“

Trinkwasserleitungen sind marode

An den alten Leitungen könnten Risse entstehen. „An einigen Leitungen ist die vorgegebene Nutzungsdauer bald abgelaufen“, so Weinhold. Konkrete Daten will sie aber nicht nennen. „Es muss schnell etwas passieren.“

Durch die Transportleitungen wird Trinkwasser aus dem Hochbehälter an der Fischhausstraße gepumpt und über die Versorgungsleitungen direkt an die Haushalte der Dresdner verteilt. Der Hochbehälter ist für das gesamte rechtselbische Stadtgebiet gebaut und 2020 eröffnet worden.

Die Transportleitungen können laut Weinhold im Notfall umgeleitet werden. Bei den Versorgungsleitungen, also den Anschlüssen zu den Häusern, funktioniere das aber nicht. Im Zweifel wäre die Trinkwasserversorgung in Gefahr, im Zweifel betreffe das mindestens Anwohner im Hechtviertel und in der Äußeren Neustadt. „Bei Schäden kann es zu Störungen der Trinkwasserversorgung kommen. So weit wollen wir es aber nicht kommen lassen“, sagt die Sprecherin.

Deshalb müsse der Ausbau der Straße „so schnell wie möglich“ erfolgen. Jedes weitere Jahr sei verschenkte Zeit. Wichtig sei dabei ein grundhafter Ausbau und kein einfacher Deckentausch. „Sonst müssen wir die Straße aufreißen und die Leitungen erneuern“, so Weinhold. Dies würde dann mehrere Millionen Euro kosten.

SZ/AW

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