Dresden macht endlich wieder auf

Dynamo-Abstiegsspiel
Die Polizei ermittelt wegen Ausschreitungen beim Abstiegsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. // Foto: EKG/Archiv

Unter strengen Vorgaben dürfen Museen, Kinos und Theater öffnen. Und auch bei Dynamo durften wieder Fangesänge erklingen.

Sachsen lockert an diesem Freitag seine strengen Corona-Regeln. Dafür hat die Landesregierung am Mittwoch mit dem Beschluss einer neuen Corona-Verordnung den Weg frei gemacht. Damit dürfen Theater, Kinos, Museen, Hotels sowie Bäder, Fitness-Studios und Kosmetik-Einrichtungen wieder öffnen – allerdings unter Beachtung von 2G-plus (genesen oder geimpft plus Test) oder auch 2G (genesen oder geimpft). Wer eine Booster-Impfung hat, bei dem entfällt der tagesaktuelle Test.

Die neue Verordnung soll zunächst bis zum 6. Februar gelten und enthält, wenn die Infektionszahlen und die Bettenauslastung in den Krankenhäusern wieder deutlich steigen sollten, eine Art „Rückfalloption“. Wenn die Überlastungsstufe in den Krankenhäusern erreicht ist oder die Inzidenz in den Landkreisen und kreisfreien Städten auf über 1.500 steigt, werden die Erleichterungen wieder aufgehoben. Die Überlastungsstufe tritt in Kraft, wenn an drei Tagen in Folge in Krankenhäusern 1.300 Betten auf Normalstationen und 420 Betten auf Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt sind. Unterhalb der Stufen gelten Erleichterungen, oberhalb Verschärfungen.

Geringste Inzidenz deutschlandweit

Sachsen hatte Mitte der Woche eine Inzidenz von 239,5 und damit den geringsten Wert aller Bundesländer. Allerdings verzeichnet der Freistaat weiterhin eine sehr hohe Zahl von Todesfällen. Allein binnen 24 Stunden starben zuletzt 103 Menschen an oder mit dem Corona-Virus. Die derzeit niedrigen Infektionszahlen führt Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) auch auf die im Ländervergleich schärfsten Corona-Regeln zurück, die seit dem 22. November 2021 in Sachsen gelten.

Doch diese Tage seien nur die „Ruhe vor dem Sturm“, warnte Köpping vor einer möglichen rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante im Freistaat. Es sei bereits Ende der kommenden Woche mit deutlich steigenden Infektionszahlen in Sachsen zu rechnen. „Ob die Zahlen so hoch steigen werden wie in anderen Ländern, kann derzeit aber niemand sagen“, sagte Köpping. Dennoch mahnte die Ministerin zur Vorsicht. So bleiben auch in der neuen Corona-Verordnung weiterhin Kontakte stark eingeschränkt. Ein Hausstand darf nur mit einer ungeimpften Person aus einem anderen Haushalt zusammenkommen. Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres zählen dabei nicht mit. Zur Finanzierung der Pandemie-Folgen will Sachsen rund 500 Millionen Euro zusätzliche Mittel freimachen. Dazu will der Freistaat seinen Fonds zur Bewältigung der Corona-Krise neu strukturieren und die sogenannte Switch-Klausel ändern. Das letzte Wort darüber hat der Landtag. Der Corona-Bewältigungsfonds umfasst insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro.

Auch die Dresdner Kultur darf nun wieder darüber nachdenken, die Säle zu füllen. Allerdings dürfte es zunächst eine Weile dauern, bis die ersten Zuschauer zurück sind. Denn jetzt kommt es erst einmal darauf an, die Kassensysteme wieder hochzufahren und Tickets zu verkaufen …

Die Chance nutzen werden dabei in jedem Fall die Museen. Einige zumindest, wie die Staatlichen Kunstsammlungen. So können nun beispielsweise wieder für das Grüne Gewölbe online Zeit-Tickets gebucht werden. Unter den aktuellen Voraussetzungen natürlich. Allerdings öffnen sich noch nicht alle Museumstüren. Das Verkehrsmuseum am Neumarkt zum Beispiel wird erst am 4. Februar wieder starten. Dann jedoch gleich mit einer neuen Ausstellung! „Generation Simson – mit 50 Kubik auf der Überholspur“ lockt bis Mitte August ins Johanneum. Die Ausstellung spürt der Faszination nach, welche die Mopeds aus Suhl seit Jahrzehnten auf Menschen unterschiedlichen Alters ausüben. Früher eher ein Gebrauchsgegenstand, sind Modelle wie die „Schwalbe“ heute Kult.

Endlich wieder vor Zuschauern spielen durften Freitagabend auch die Dynamos – allerdings sind hier nur 1.000 Fans zugelassen. 31.000 Plätze müssen also freibleiben. Aber es ist zumindest wieder ein Anfang.

SZ UND JF

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